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20.12.2012 18:50:33

ROUNDUP: Zypern vor harten Sparrunden - Minister dementiert Schuldenschnitt

    NIKOSIA (dpa-AFX) - Zypern macht sich als nächstes Euro-Krisenland auf harte Sparrunden gefasst. Der "Troika"-Bericht von EU-Kommission, EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF) wird am 15. Januar erwartet, wie ein hoher Funktionär des Finanzministeriums am Donnerstag in Nikosia der Nachrichtenagentur dpa sagte. Am 21. Januar wollen sich die Finanzminister der Eurogruppe mit dem Krisenland befassen. Am Mittwochabend hatte das Parlament in Nikosia mit großer Mehrheit den Haushalt 2013 gebilligt. Er sieht bereits Kürzungen bei Löhnen und Renten vor. Weitere Sparmaßnahmen sollen folgen.

 

    Das Land ist aufgrund seines starken Engagements bei griechischen Banken in den Strudel der Griechenlandkrise geraten und steckt in einer Rezession. Im Juni stellte das Land einen Antrag, unter den Rettungsschirm der Euro-Partner zu schlüpfen. Finanzminister Vassos Shiarly beziffert den finanziellen Bedarf auf 17,5 Milliarden Euro.

 

    Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) verlangt der IWF einen Schuldenschnitt für Zypern. Nur dann wolle der Fonds das bisher geplante Hilfspaket der Euro-Länder mittragen, schrieb das Blatt unter Berufung auf Verhandlungskreise. Anderenfalls werde Zypern auch nach Abschluss aller Reformen nicht in der Lage sein, seine Zinslast zu tragen. Der zyprische Finanzminister Shiarly dementierte am Donnerstagabend, dass es so eine Diskussion gebe. "Es gibt kein Thema Schuldenschnitt. So etwas hat der IWF gar nicht angesprochen", sagte Shiarly im zyprischen Staatsradio.

 

    Die "SZ" berichtete weiter, es gelte als unwahrscheinlich, dass das Programm ohne den IWF durchgeführt wird. Für Länder wie die Niederlande oder Deutschland kommt eine Lösung ohne den Fonds praktisch nicht in Betracht. Als eine denkbare Lösung gilt laut "SZ", dass Russland, das enge Beziehungen zu Zypern pflegt, fünf Milliarden Euro an den IWF überweist, der das Geld seinerseits nach Nikosia weitereicht. Damit bliebe der Fonds formal an Bord, müsste aber kein eigenes Geld in die Hand nehmen.

 

    Zypern hat bereits einen Kredit in Höhe von 2,5 Milliarden Euro von Moskau erhalten. Der linke zyprische Präsident Dimitris Christofias hoffte auf weitere Hilfen aus Russland. Doch die Russen scheinen nicht mehr allein die Rettung Zyperns übernehmen zu wollen. "Falls etwas mit Moskau geschehen wird, wird das in Kooperation mit der EU sein", hieß es aus Kreisen der Regierung in Nikosia am Donnerstag./tt/DP/jkr

 

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