31.01.2015 13:14:30
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S&P: Griechische Banken leiden unter schwacher Liquidität
Von Andreas Plecko
Mit der politischen Kehrtwende in Griechenland geraten die vier größten Banken des Landes unter Druck. Wegen großer Geldabflüsse und dem fehlenden Zugang zu den Kapitalmärkten habe sich die Liquiditätslage der Banken in den vergangenen Wochen beträchtlich verschlechtert, erklärte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Das Urteil zur Liquiditätslage sei von "schwach" auf "sehr schwach" gesenkt worden.
Die Institute seien vermehrt auf Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) angewiesen. Die Kreditwächter halten es daher für zunehmend wahrscheinlich, dass die Banken schließlich die Nothilfen der nationalen Notenbank in Anspruch nehmen müssen.
S&P prüft das langfristige Kontrahentenrating "CCC+" der Alpha Bank, Eurobank Ergasias, National Bank of Greece und Piraeus Bank auf eine Herabstufung. Außerdem senkten die S&P-Analysten das Rating für die nachrangigen Schulden um eine Stufe auf "C". Damit wird eine hohes Ausfallrisiko für Gläubiger angezeigt.
Die Bonitätsnote könnte gesenkt werden, sollte die Bereitschaft der EU-Institutionen und der EZB zu weiteren Hilfestellungen für die griechischen Banken in Zweifel stehen, warnte S&P. Nur wenn die neue griechische Regierung ein Abkommen mit den EU-Institutionen einschließlich der EZB zustande bringe, könnten die Banken auf eine weitere Hilfe aus Europa zählen.
Der neue Ministerpräsident Alexis Tsipras hat Europa gegenüber bisher eine trotzige Haltung an den Tag gelegt. Die Eurostaaten müssten Athen Schulden erlassen, lautet seine Hauptforderung. Die griechische Regierung plant, Maßnahmen, die im Rahmen des 240 Milliarden Euro schweren Rettungspakete getroffen wurden - von Privatisierungen bis zu Kürzungen des Mindestgehalts - rückgängig zu machen.
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January 31, 2015 06:44 ET (11:44 GMT)
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