27.06.2016 22:02:38
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Schwäbische Zeitung: "Normalität neu denken", Kommentar inklusive Beschulung
310 Millionen Euro soll das Land in 4700 sonderpädagogische Stellen investieren, um ein Zwei-Lehrer-Prinzip in allen inklusiven Klassen einzuführen. Diese Forderung des Verbands Bildung und Erziehung ist unrealistisch, weil viel zu teuer - auch wenn diese Art der inklusiven Beschulung für die Kinder wohl die beste Förderung wäre. Ebenso unwahrscheinlich ist aber auch, an jeder noch so kleinen Schule Inklusion zu ermöglichen - zumindest so lange, bis die Lehrer ausreichend qualifiziert sind.
In der Lehrerausbildung hat sich schon etwas getan, sonderpädagogische Inhalte sind bereits Bestandteil des Studiums geworden. Viel schneller und umfänglicher müssen aber auch die Lehrer, die seit Jahren im Beruf sind, eine fundierte Fortbildung erhalten - nicht nur wie bisher zweieinhalb Tage. Auch das kostet Geld, allerdings keine 310 Millionen Euro. Hier muss das Land stärker investieren.
Bewegen muss sich aber auch die Gesellschaft insgesamt - besonders die Eltern. Der Begriff von Normalität muss neu gedacht werden. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen, deshalb dürfen Defizite oder Behinderungen nicht mit einem Stigma belegt werden. Ist dieser Schritt gedanklich vollbracht, verlieren auch die Förder- und Sonderschulen ihren Schrecken, den sie auf manche Eltern ausüben. Sie müssen erkennen, ob ihr Kind an solch einer Schule nicht vielleicht doch die bessere Förderung erfährt als an einer Regelschule.
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