05.02.2017 10:43:40
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SPD verringert Abstand zur Union auf 4 Prozentpunkte - Institut
BERLIN (Dow Jones)--Mit ihrem neuen Kanzlerkandidaten Martin Schulz ist der SPD der größte Sprung in der Wählergunst gelungen, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid je gemessen hat. Im Sonntagstrend der Zeitung Bild am Sonntag (BamS) legt die SPD im Vergleich zur Vorwoche um sechs Punkte zu und erreicht nun 29 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit mehr als vier Jahren. Damit verringert die SPD den Rückstand auf die Union binnen einer Woche von 14 auf 4 Prozentpunkte. CDU/CSU verlieren vier Punkte und kommen nun nur noch auf 33 Prozent. So nah beieinander lagen die beiden großen Parteien zuletzt im Juli 2012. Emnid-Meinungsforscher Torsten Schneider-Haase sagte der BamS: "Martin Schulz gelingt es, vor allem ehemalige SPD-Wähler zurückzugewinnen und sie emotional anzusprechen. Eine so starke Verschiebung der Parteipräferenzen binnen einer Woche ist einmalig." Schon eine Änderung von drei Prozentpunkten sei äußerst selten.
Neben der Union sind auch Grüne und Linke Leidtragende des Schulz-Booms. Beide Parteien verlieren jeweils zwei Prozentpunkte und erreichen nun 8 Prozent. Mit zusammen 45 Prozent kommt eine rot-rot-grüne Mehrheit jedoch in Reichweite. Unverändert bleiben die AfD mit 11 Prozent und die FDP mit 6 Prozent. Die Sonstigen erreichen 5 Prozent (plus 2).
Besonders stark zulegen kann die SPD unter Schulz mit acht Prozentpunkten bei Frauen. Den Wählerinnenanteil steigerte sie von 22 auf 30 Prozent. Bei den Männern legte sie um drei Punkte von 24 auf 27 Prozent zu. Die Union wiederum verlor bei den Wählerinnen fünf Punkte und erreicht nun 36 Prozent. Bei den Männern sind es 30 Prozent (minus drei). Im Osten tauschen SPD und Linke die Plätze. Wollten vor einer Woche noch 17 Prozent der Ostdeutschen die SPD wählen und 23 Prozent die Linke, sind es nun 24 Prozent für die SPD und 17 Prozent für die Linke. Die Union fällt im Osten von 32 auf 27 Prozent.
Könnten die Bundesbürger den Regierungschef direkt wählen, liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Emnid-Umfrage noch knapp vor ihrem Herausforderer. So gaben 41 Prozent in der Umfrage an, in einer Direktwahl für Merkel zu stimmen, 38 Prozent für Schulz. Für den Sonntagstrend hat Emnid zwischen dem 26. Januar und dem 2. Februar 2.233 repräsentativ ausgewählte Personen befragt. Für die Umfrage zu Schulz/Merkel hat Emnid am 2. Februar 500 repräsentativ ausgewählte Personen befragt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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February 05, 2017 04:13 ET (09:13 GMT)
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