11.08.2014 19:48:58
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Südwest Presse: KOMMENTAR - SCHULE
Immer mehr Kinder gehen nicht an die Schule, die für sie am besten geeignet ist. Die logische Folge: Immer mehr sind den Anforderungen nicht gewachsen. Ebenso erwartbar wie diese Erkennist war die Diskussion, die jetzt folgt: Wer ist schuld daran? Natürlich die grün-rote Landesregierung, weil sie die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft hat. Da sind sich Opposition und Lehrerverbände einig. Die steigende Quote der Sitzenbleiber sehen sie als Beweis für das Scheitern der Bildungspolitik. Doch damit machen sie es sich zu leicht. Vor allem bringt dieser Vorwurf niemanden auch nur einen Schritt weiter. Dass die Empfehlungen der Grundschullehrer nicht ernst genommen werden, dafür kann die Bildungspolitik nichts. Die Verantwortung tragen die Eltern allein. Nichts weniger als das war von Elternverbänden gefordert worden. Sie wollten den Druck aus der Grundschule nehmen, und das ist gelungen. Doch nicht alle Eltern können mit der neugewonnen Freiheit umgehen. Das Beste fürs Kind, heißt für viele: Rein ins Gymnasium oder zumindest in die Realschule. Gegen dieses Denken anzugehen, ist die Aufgabe der Regierung, aber auch der Lehrer und ihrer Verbände. Wer auf die alten Pfründe pocht und sich aufs Jammern beschränkt, der ist fehl am Platze. Es ist egal, wie die zweite Säule neben dem Gymnasium heißt. Das einzig wichtige ist, dass alle Beteiligten endlich Verantwortung übernehmen und pragmatisch vor Ort Lösungen finden. Die Politik muss dafür die Rahmenbedingungen schaffen. Nur so kann es gelingen, dass Eltern Vertrauen fassen, um dann die richtige Entscheidung für ihr Kind zu treffen.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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