05.12.2016 21:27:56
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Südwest Presse: Kommentar zum Mord in Freiburg
Ulm (ots) - Der brutale Mord an der Freiburger Studentin Maria L.
ist kein gewöhnliches Verbrechen mehr, seit ein 17-jähriger
Flüchtling als tatverdächtig gilt. Die Tat platzt in die aufgeheizte
deutsche Stimmung, prallt auf unsere Ängste, Vorurteile, Denkverbote
und wird zum Fanal. Es schlägt die Stunde der Vereinfacher: Auf der einen Seite jene, die seit Monaten Stimmung machen, raunen und vor den Fremden warnen. Auf der anderen Seite jene, die von Einzelfällen reden, relativieren und beharren, dass man nichts verallgemeinern dürfe. Beide liegen falsch. Die Wahrheit ist stets komplexer als Textbausteine zweier Lager, die um die Deutungshoheit ringen. Wer alle Flüchtlinge als notorische Vergewaltiger und Kriminelle diffamiert, lebt in einer verzerrten Realität - wer so tut, als kämen ausschließlich westlich aufgeklärte Fachkräfte ins Land, aber auch. Genauer hinsehen fällt schwer. Es gehört zur Tragik der Debatte, dass Ereignisse wie in Freiburg nur noch danach bewertet werden, in welche Weltbild-Schablone sie passen. Was instrumentalisiert werden kann, wird instrumentalisiert - das wird den Opfern nicht gerecht.
und wird zum Fanal. Es schlägt die Stunde der Vereinfacher: Auf der einen Seite jene, die seit Monaten Stimmung machen, raunen und vor den Fremden warnen. Auf der anderen Seite jene, die von Einzelfällen reden, relativieren und beharren, dass man nichts verallgemeinern dürfe. Beide liegen falsch. Die Wahrheit ist stets komplexer als Textbausteine zweier Lager, die um die Deutungshoheit ringen. Wer alle Flüchtlinge als notorische Vergewaltiger und Kriminelle diffamiert, lebt in einer verzerrten Realität - wer so tut, als kämen ausschließlich westlich aufgeklärte Fachkräfte ins Land, aber auch. Genauer hinsehen fällt schwer. Es gehört zur Tragik der Debatte, dass Ereignisse wie in Freiburg nur noch danach bewertet werden, in welche Weltbild-Schablone sie passen. Was instrumentalisiert werden kann, wird instrumentalisiert - das wird den Opfern nicht gerecht.
OTS: Südwest Presse newsroom: http://www.presseportal.de/nr/59110 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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