19.04.2014 07:18:58
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Thüringische Landeszeitung: Kommentar: Wachsender Druck auf Thüringens Staatskanzleichef Jürgen Gnauck (CDU)
Wenn die Öffentlichkeit beispielsweise Klarheit in Sachen Kalivertrag und dessen Offenlegung fordert, kann man dies mit juristischen Argumenten abwehren - politisch kann man damit kaum punkten. Der Jurist Gnauck kann auch plausibel erklären, warum er seine Klage gegen das Land wegen früherer Beihilfeleistungen bis zum Ende durchzieht - der Normalbürger allerdings hat Schwierigkeiten, diesen Kurs zu verstehen. So ist es auch bei der Einstellung seiner Chefsekretärin. Juristisch ist vermutlich alles korrekt gelaufen. Dass die Sekretärin bei ihrem Wechsel in die Staatskanzlei keine Gehaltseinbußen hinnehmen wollte, versteht jeder. Aber der Weg über die Arbeitnehmerüberlassung ist zu verschlungen, um nicht bei vielen zumindest ein Gschmäckle zu erzeugen.
Gnauck hat die Staatskanzlei sicher im Griff, er ist auch ein Dickkopf darin, Dinge, die er für richtig erkannt hat, durchzuboxen. Widerstand erhöht höchstens seinen politischen Adrenalinspiegel.
Lieberknecht hat erst jüngst ein monatelanges, am Ende ergebnisloses Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft im Amt ausgehalten. Sie kennt also die Lage, in der sich Gnauck jetzt befindet. Er wird deshalb solange unter ihrem Schutz stehen, wie Lieberknecht ihn nicht für eine unnötige Belastung des heraufziehenden Landtagswahlkampfs hält.
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