22.01.2017 15:05:43
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UPDATE/Eröffnung von BER-Flughafen 2017 endgültig vom Tisch
--BER soll Informationen zurückgehalten haben
--BER-Sprecher weist Bericht der BamS zurück
(NEU: Details)
BERLIN (AFP)--Eine Eröffnung des Pannenflughafens BER noch in diesem Jahr ist offenbar endgültig vom Tisch. "Nach den neuen Erkenntnissen, über die ich Ende vergangener Woche Vertreter der Anteilseigner informiert habe, ist das damit verbundene Risiko für eine Eröffnung des BER in diesem Jahr zu hoch", erklärte BER-Flughafenchef Karsten Mühlenfeld am Samstag in Berlin. Über das weitere Vorgehen solle nun im BER-Aufsichtsrat beraten werden.
Die Erklärung Mühlenfelds erfolgte, nachdem Medienberichten zufolge Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) eine Eröffnung des Flughafens im Jahr 2017 für unmöglich erklärt hatte. Müller ist zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des BER. "Das kann 2017 nicht mehr funktionieren mit der Eröffnung", zitierte der Sender RBB Müller am Rande einer Klausurtagung der Berliner SPD in Erfurt. Die nächste Aufsichtsratssitzung findet voraussichtlich am 7. Februar statt.
Mühlenfeld hatte bereits am vergangenen Mittwoch über aktuelle Schwierigkeiten auf der BER-Baustelle informiert, deren Auswirkungen nun geprüft würden. Dabei geht es besonders um Probleme bei der Steuerung der Automatik-Türen im Fluggastterminal sowie um noch fehlende hydraulische Berechnungen der Sprinkleranlage. "So können weder die Türen, noch die Sprinkleranlage von den zuständigen Auftragnehmern zu den geplanten Terminen fertiggestellt werden", hieß es am Mittwoch in der Mitteilung der BER-Geschäftsführung.
Spätestens seit Dezember hatte sich abgezeichnet, dass auch der nach vielen Verzögerungen zuletzt geplante Eröffnungstermin 2017 nicht mehr zu halten sein werde. Das Ausmaß der neuen Verzögerungen ist offensichtlich noch unklar. Müller äußerte sich aber laut RBB zuversichtlich, dass der Flughafen 2018 öffnen werde. "Wir landen im Jahr 2018" sagte der Regierende Bürgermeister demnach.
Laut einem Bericht der Bild am Sonntag (BamS) soll Mühlenfeld schon seit Monaten gewusst haben, dass eine Eröffnung des BER 2017 nicht mehr möglich sei. Gleichwohl habe er behördliche Fristen für die Nennung eines konkreten Eröffnungsdatums verstreichen lassen und dies offensichtlich auch dem Aufsichtsrat verschwiegen.
BER-Sprecher Lars Wagner wies die in der BamS erhobenen Vorwürfe zurück. Vielmehr seien die Anteilseigner über den neuen Sachstand "unverzüglich" informiert worden. Auch habe Mühlenfeld keine behördlichen Fristen verstreichen lassen. "Im Gegenteil: Unter seiner Verantwortung wurden in den letzten zwei Jahren Fehler der Vergangenheit am BER korrigiert, das Projekt insgesamt vorangebracht und der regelmäßige Austausch mit relevanten Projektbeteiligten sichergestellt", hob der Sprecher weiter hervor.
Politiker unterschiedlicher Parteien forderten eine Aufklärung des Vorgangs sowie auch eine Klärung der Frage, warum die Probleme mit Türen und Sprinkleranlage nicht früher aufgedeckt und angegangen wurden.
DJG/brb
(END) Dow Jones Newswires
January 22, 2017 08:35 ET (13:35 GMT)- - 08 35 AM EST 01-22-17
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