28.06.2016 20:23:45
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UPDATE/Kuka schließt Investorenvereinbarung mit Midea
-- Investorenvereinbarung läuft bis Ende 2023
-- Standort- und Jobgarantien ausgehandelt
-- Kein Beherrschungsvertrag angestrebt
(NEU: Aussagen Kuka-Management)
Von Jürgen Hesse
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Roboterbauer KUKA hat eine Investorenvereinbarung mit dem chinesischen Großaktionär Midea geschlossen. Darin sichere Midea zu, die Geschäftsstrategie der Deutschen zu unterstützen, die Unabhängigkeit des Vorstands, des Aufsichtsrats und der Finanzierung von Kuka anzuerkennen sowie Sitz und Standorte des Roboterherstellers sowie die Rechte der Arbeitnehmer und die Arbeitnehmervertretung zu achten.
Überdies verpflichtete sich Midea, keine gesellschaftsrechtlichen Umstrukturierungen von Kuka vorzunehmen. Auch seien kein Beherrschungsvertrag und keine Aufhebung der Börsennotierung geplant. Die Investorenvereinbarung habe eine langfristige Laufzeit von 7,5 Jahren, teilte Kuka mit.
Das Angebot sei im Sinne des Unternehmens, seiner Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter, schreibt Kuka in ihrer begründeten Stellungnahme. Den Aktionaren wird daher empfohlen, das Angebot anzunehmen.
Vorstand und Aufsichtsrat hatten sich nach Vorlage der Angebotsunterlage eine fundierte Meinung gebildet und auch Fairness Opinions von vier Banken eingeholt. Alle vier kommen nach Prüfung auf Basis ihrer jeweiligen Bewertungsmodelle zu dem Ergebnis, dass der angebotene Preis von 115 Euro pro Aktie aus finanzieller Ansicht angemessen ist.
Der Abschluss einer Investorenvereinbarung hatte sich bereits abgezeichnet. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung hatte vor wenigen Tagen berichtet, dass Kuka langfristige Garantien von seinem chinesischen Großaktionär bekommen werde.
Midea hatte am 16. Juni ein offizielles Übernahmeangebot für Kuka vorgelegt, das den MDAX-Konzern mit rund 4,6 Milliarden Euro bewertet. Die gebotenen 115 Euro entsprechen einem Aufschlag von 36 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 17. Mai kurz vor Bekanntwerden der Übernahmepläne. Bis zum 15. Juli können die Aktionäre ihre Anteile andienen.
Das Übernahmeinteresse der Chinesen an Kuka schlägt in Wirtschaft und Politik hohe Wellen aus Furcht vor dem Export technischen Knowhows nach China und wegen der starken Verflechtung vor allem der deutschen Automobilindustrie mit dem Roboterhersteller. Kuka schützt mit der Investorenvereinbarung nun aber das eigene Know-how sowie vertrauliche Daten von Kunden und Lieferanten. Datenbanken, die diese enthalten, werden vor einer Verlagerung an andere Standorte und vor dem Zugriff von Midea oder anderer Dritter geschützt.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/jhe/cln
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June 28, 2016 13:53 ET (17:53 GMT)
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