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24.05.2017 19:54:40

US-Handelsbeauftragter will gegen Deutschland nicht auf Sanktionen setzen

   Von Christian Grimm

   WASHINGTON (Dow Jones)--Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer will im Streit um hohe Handelsüberschüsse Deutschlands auf Strafmaßnahmen verzichten. Das erklärte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) nach einem Treffen mit Lighthizer bei ihrem Besuch in Washington am Mittwoch. Der Handelsbeauftragte habe nicht mit Sanktionen gedroht, sagte die SPD-Politikerin auf Nachfrage von Journalisten.

   "Die USA machen aber weiter Druck", ergänzte Zypries. Es sei die klare Priorität Lighthizers, das große Handelsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten zu reduzieren. Deutschland bleibe auf dem Radar, aber die Hauptrichtung der US-Bestrebungen sei China, so die Ministerin.

   Die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat ihren Wählern versprochen, den heimischen Markt gegen ausländische Exporte besser zu schützen. Das soll zu mehr Arbeitsplätzen in der Industrie führen. Trump will deshalb alle Handelsabkommen der Vereinigten Staaten auf den Prüfstand stellen, weil Amerika in den vergangenen Jahrzehnten aus seiner Sicht über den Tisch gezogen wurde.

   Der Exportweltmeister Deutschland fürchtet sich vor einer Abschottung der Märkte. Der Exportüberschuss der Bundesrepublik mit den USA summierte sich vergangenes Jahr auf beinahe 50 Milliarden Euro. Deutschland liefert damit doppelt so viel über den großen Teich wie es umgekehrt einführt.

   Das Defizit Washingtons im Handel mit China ist allerdings beträchtlich größer als dasjenige mit Deutschland. Mit 347 Milliarden Dollar (Stand 2016) ist es das größte der Welt.

   Zypries will die Amerikaner bei ihrem Besuch in der US-Hauptstadt davon überzeugen, dass allein die Änderung von Handelsabkommen keine Renaissance der Industrie bringen werde. Dafür müssten die US-Unternehmen schlicht wettbewerbsfähiger werden, so die Einschätzung in Berlin. Bei deutschen Firmen in den USA arbeiten 670.000 Beschäftigte. Ein Zehntel der ausländischen Direktinvestitionen kommt aus der Bundesrepublik.

   Zypries wird im Laufe des Tages noch ihren Amtskollegen Wilbur Ross treffen.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/raz

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   May 24, 2017 13:23 ET (17:23 GMT)

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