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Profitabilität im Fokus 18.02.2019 13:31:00

Vapiano enttäuscht mit Umsatz und Ergebnis - Aktie bricht zweistellig ein

Vapiano enttäuscht  mit Umsatz und Ergebnis - Aktie bricht zweistellig ein

Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ist das Unternehmen 2018 laut den vorläufigen Kennziffern unter den eigenen Zielen geblieben.

Der Umsatz liege bei rund 370 Millionen Euro und damit unter der erst im November gesenkten Spanne von 375 bis 385 Millionen Euro, gab Vapiano am Freitagabend bekannt. Das bereinigte Ebitda liege bei 29 bis 31 Millionen Euro. Geplant waren 34 bis 38 Millionen Euro.

Vapiano hatte die eigenen Prognosen für das Jahr 2018 zuerst im September 2018 und dann nochmals im November gesenkt und zuletzt den Chef ausgetauscht.

Profitabilität wiederherstellen

Als Antwort auf die schwachen Geschäftszahlen setzt die Restaurantkette auf schlankere Strukturen. Vorgesehen sind demnach effizientere Abläufe sowie eine langsamere Expansion. Außerdem soll das Menü abgespeckt werden. Ziel sei unter anderem, die Wartezeiten für Gäste zu verringern, teilte das Kölner Unternehmen am Samstag mit. Arbeitsplätze stünden nicht im Fokus, sagte eine Sprecherin auf Anfrage, es gehe vor allem darum, die Profitabilität wiederherzustellen.

"Nach einem operativ sehr enttäuschenden Geschäftsjahr 2018 werden wir das Jahr 2019 nutzen, um einen strategischen Übergang zu schaffen und die Komplexität unseres Geschäftsmodells deutlich zu reduzieren, sagte Vapiano-Chef Cornelius Everke der Mitteilung zufolge.

Das börsennotierte Unternehmen stellt nun alles auf den Prüfstand. Zudem würden Maßnahmen eingeleitet "zur Sicherstellung der nachhaltigen Profitabilität". Dafür müssten "auch die Prozesse und Arbeitsabläufe innerhalb der Restaurants deutlich angepasst werden". Zum Jahresende 2018 gehörten 231 Restaurants in 33 Ländern zu Vapiano.

Die Aktien brachen am Montag im XETRA-Handel mehr als 11 Prozent ein.

Der Börsenneuling verwies auf eine "nicht zufriedenstellende operative Entwicklung des vierten Quartals 2018 sowie die schwache Entwicklung einiger neu eröffneter Restaurants." Der Konzern hatte seit seinem Börsendebüt Mitte 2017 bei den Ziele bereits zurückrudern müssen. Das spiegelt auch der Aktienkurs wieder. Im Vergleich zum Ausgabepreis von 23 Euro haben die Aktien rund drei Viertel ihres Wertes verloren.

Ein Händler sagte: "Wir haben es bei Vapiano mit einer Abfolge falscher Managemententscheidungen und nachlassender Produktqualität zu tun." Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich die Situation weiter verschärfe. Vapiano hatte die eigenen Prognosen für das Jahr 2018 bereits im September und dann nochmals im November gesenkt und zuletzt den Chef ausgetauscht.

Am Freitagabend verwies das erst im Sommer 2017 an die Börse gegangene Unternehmen schließlich auf eine "nicht zufriedenstellende operative Entwicklung des vierten Quartals 2018 sowie die schwache Entwicklung einiger neu eröffneter Restaurants".

Der Aktienkurs spiegelt die schwache Geschäftsentwicklung wider. Im Vergleich zum Ausgabepreis von 23 Euro haben die Papiere mehr als drei Viertel ihres Wertes verloren. Der Abwärtstrend für den Kurs hatte sich mit dem gesenkten Ausblick ab September 2018 drastisch beschleunigt. Von Kursen um die 18 Euro stürzte die Aktie damals in weniger als einem Monat um gut die Hälfte ab. Mit an diesem Montag zeitweise erreichten 5,36 Euro sackte sie auf ein neuerliches Rekordtief.

Dem Gastronomieanbieter wehe der Wind eiskalt ins Gesicht, kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liege weit unter den selbst gesteckten Zielen, entsprechend verschreckt seien die Investoren. "Es hat sich bereits bei den Großen wie McDonalds und Starbucks abgezeichnet, dass es in der Branche schwieriger wird." Der Aktienkurs von Vapiano spreche Bände.

Für Analyst Christian Bruns von Pareto Securities kommt der aktuelle Kursrutsch angesichts der sehr schwachen Geschäftsentwicklung ebenso wenig überraschend. Der Abwärtstrend beschleunige sich, so Bruns. Dass nun auch noch Wertberichtigungen hinzu gekommen seien, sei wenig erfreulich. Die Restaurantkette befinde sich in Finanzierungsgesprächen und habe möglicherweise weiteren Kapitalbedarf. Gleichwohl hält Bruns die Situation bei Vapiano noch nicht für bedrohlich, auch weil die Großaktionäre den Glauben an das Unternehmen offenbar noch nicht verloren hätten.

/mis/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: Nieuwland / Shutterstock.com

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