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09.08.2015 16:52:39

WDH/Druck auf chinesische Regierung wächst: Schwäche bei Handel und Preisen

(Im 2. Absatz, 1. Satz wurde ein Wort berichtigt: Produzentenpreise.)

PEKING (dpa-AFX) - Die jüngsten chinesischen Konjunkturdaten erhöhen den Druck auf die Regierung, Maßnahmen zur Wachstumsunterstützung zu ergreifen. Nachdem die staatlichen Organe bereits am Samstag schwache Daten zur Handelsentwicklung im Juli veröffentlicht hatten, setzte sich der Reigen unbefriedigender Zahlen am Sonntag mit der Bekanntgabe einer schleppenden Preisentwicklung im selben Monat fort.

So waren die Produzentenpreise um 5,4 Prozent zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gefallen. Das war nicht nur der 41. Rückgang in Folge. Die Produzentenpreise befinden sich nun zudem auf dem niedrigsten Niveau seit sechs Jahren. Die Konsumentenpreise legten zwar um 1,6 Prozent zu. Dabei wurde eine schleppende Gesamtentwicklung allerdings nur durch einen kräftigen Anstieg der Schweinefleischpreise überdeckt.

EXPORTE FALLEN DEUTLICH

Die Exporte waren allem wegen einer schwachen Nachfrage aus Europa und der starken heimischen Währung Yuan deutlich gefallen. Die Ausfuhren sanken um 8,3 Prozent auf 195,10 Milliarden Dollar gesunken, der Rückgang fiel damit deutlich höher aus als Experten erwartet hatten. Im Juni waren die Ausfuhren erstmals seit Februar gestiegen und hatten damit die Hoffnung auf eine Belebung des chinesischen Außenhandels geweckt.

Und auch bei den Einfuhren ist der leichte Hoffnungsschimmer vom Juni schon wieder fast verglüht. Der Rückgang bei den Importen beschleunigte sich im Juli wieder. Sie fielen um 8,1 Prozent auf 152,1 Milliarden Dollar. Es war der neunte Rückgang in Folge und ein weiterer Beleg für die zuletzt schwächelnde Nachfrage im Inland. Im Vormonat hatte das Minus noch bei rund sechs Prozent gelegen. Immerhin fiel der Import nicht zweistellig wie es in den ersten fünf Monaten des Jahres noch der Fall gewesen war.

WACHSTUMSZIEL WACKELT

Der schwache Außenhandel gilt neben den geringen Investitionen von Unternehmen als größte Gefahr für das von Ministerpräsident Li Keqiang ausgerufene Wachstumsziel von 7 Prozent. In den ersten beiden Quartalen stieg das Bruttoinlandsprodukt genau um diesen Wert. Um das Ziel trotz der jüngsten Turbulenzen an den Börsen, deren Auswirkungen auf den Konsum noch nicht klar sind, zu erreichen, hatte die Regierung zuletzt weitere Maßnahmen angekündigt, um die Lage an den Märkten und damit die Wirtschaft zu stabilisieren.

Chinas Wachstumsmodell muss auf ein neues Fundament gestellt werden. Die Regierung will die Wirtschaft auf einen nachhaltigeren Kurs bringen. Der Binnenkonsum soll gestärkt und die Exportabhängigkeit verringert werden. Bereits im Mai hatte Chinas Staatsrat für diesen Zweck neue Industriepläne vorgestellt. Das Programm mit dem Titel "Made in China 2025" soll dafür sorgen, dass die Ökonomie der Volksrepublik radikal modernisiert wird. Das Land will sich innerhalb der nächsten zehn Jahre von der Werkbank der Welt zu einer innovativen Industrie wandeln./zb/he

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