24.08.2015 22:47:40
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Weser-Kurier: Leitartikel von Maren Beneke über die Finanzmärkte
Bremen (ots) - Die Angst geht um an den internationalen Märkten.
Der kleine Husten, den sich die chinesischen Börsen nach der
mehrfachen Abwertung des Yuan vor gut zwei Wochen eingefangen haben,
hat sich mittlerweile zu einer waschechten Grippe ausgewachsen.
Allein der wichtige Shanghai Composite Index erlebte am Montag den
schlimmsten Einbruch seit acht Jahren. Und die internationalen
Finanzmärkte? Die haben sich von der Krankheit anstecken lassen: Der
deutsche Leitindex Dax rutschte im Tagesverlauf deutlich unter die
psychologisch wichtige Marke von 10<ET>000 Punkten. Das zeigt vor
allem eines: nämlich dass sich viele Länder - allen voran Deutschland
in eine gefährliche Abhängigkeit von China begeben haben. Ein beispielloser Strukturwandel, angefeuert durch immer neue Konjunkturprogramme der Regierung, hat das Reich der Mitte innerhalb kürzester Zeit vom Schwellenland zur Industrienation katapultiert. Profitiert von dem außergewöhnlichen Wachstum haben vor allem die Maschinen- und Anlagenbauer und natürlich die deutschen Autohersteller, die jahrelang satte Gewinne einstreichen konnten. Kein Wunder, dass sie nun zu den großen Verlierern im Dax gehören. Als Exportnation hat Deutschland lange gut gelebt. Sehr gut sogar. China ist mittlerweile nach den USA, Großbritannien und Frankreich das Land, in das die deutsche Wirtschaft die meisten Waren verkauft. Nun wird jedoch schmerzhaft deutlich: Man hat sich zu lange darauf verlassen, dass es immer so weitergeht wie bisher - China wächst, China kauft. Natürlich lockt der schnelle Gewinn. Nachhaltiger wäre es aber gewesen, wenn die deutsche Wirtschaft mit einem Teil ihrer Gewinne dafür gesorgt hätte, die Binnennachfrage anzukurbeln. Um so weniger ausgeliefert zu sein. Dass nicht nur Deutschland, sondern auch viele andere Märkte in den chinesischen Abwärtsstrudel gezogen worden sind, muss als deutliche Warnung gewertet werden. Dafür, dass sich die Weltwirtschaft abhängig gemacht hat und auf wackligen Beinen steht. Im schlimmsten Fall könnte aus einem kleinen Husten nun eine waschechte Lungenentzündung werden.
in eine gefährliche Abhängigkeit von China begeben haben. Ein beispielloser Strukturwandel, angefeuert durch immer neue Konjunkturprogramme der Regierung, hat das Reich der Mitte innerhalb kürzester Zeit vom Schwellenland zur Industrienation katapultiert. Profitiert von dem außergewöhnlichen Wachstum haben vor allem die Maschinen- und Anlagenbauer und natürlich die deutschen Autohersteller, die jahrelang satte Gewinne einstreichen konnten. Kein Wunder, dass sie nun zu den großen Verlierern im Dax gehören. Als Exportnation hat Deutschland lange gut gelebt. Sehr gut sogar. China ist mittlerweile nach den USA, Großbritannien und Frankreich das Land, in das die deutsche Wirtschaft die meisten Waren verkauft. Nun wird jedoch schmerzhaft deutlich: Man hat sich zu lange darauf verlassen, dass es immer so weitergeht wie bisher - China wächst, China kauft. Natürlich lockt der schnelle Gewinn. Nachhaltiger wäre es aber gewesen, wenn die deutsche Wirtschaft mit einem Teil ihrer Gewinne dafür gesorgt hätte, die Binnennachfrage anzukurbeln. Um so weniger ausgeliefert zu sein. Dass nicht nur Deutschland, sondern auch viele andere Märkte in den chinesischen Abwärtsstrudel gezogen worden sind, muss als deutliche Warnung gewertet werden. Dafür, dass sich die Weltwirtschaft abhängig gemacht hat und auf wackligen Beinen steht. Im schlimmsten Fall könnte aus einem kleinen Husten nun eine waschechte Lungenentzündung werden.
OTS: Weser-Kurier newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30479 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2
Pressekontakt: Weser-Kurier Produzierender Chefredakteur Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de
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