18.05.2014 21:00:00
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Weser-Kurier: Über Mini-Kameras für Polizisten schreibt Swantje Friedrich:
Bremen (ots) - Gewalttaten gegen Polizeibeamte häufen sich - sagt
die Kriminalstatistik. Polizisten mit Kameras werden seltener
angegriffen - sagt die hessische Polizei. Statistiken lügen nicht -
aber sie erzählen auch nicht immer die ganze Wahrheit. Dass der
Respekt vor Polizisten abnimmt, ist eine Tatsache, und es ist
verständlich, wenn sich Beamte vor Übergriffen schützen wollen. Gut
möglich, dass manche Raufbolde zögern zuzuschlagen, wenn ein
Kameraobjektiv auf sie gerichtet ist. Die Ergebnisse des hessischen
Pilotprojektes beweisen aber noch lange nicht, dass Body-Cams den
Abschreckungseffekt haben. Auch in U-Bahn-Stationen mit
Videoüberwachung wurden Menschen halb tot geprügelt. Aber selbst,
wenn es stimmt, dass die Kameras Polizisten schützen: Was ist
eigentlich mit dem Schutz der Gegenseite? Wenn Polizisten ihre
Body-Cams nach Belieben ein- und ausschalten dürfen, ist es möglich,
dass sie nur einen Teil der Fakten festhalten. In den USA, wo viele
Cops inzwischen Kameras tragen, geht man einen anderen Weg. Dort
müssen sie ihre Einsätze von Anfang bis Ende in Bild und Ton
aufzeichnen. Das solle unter anderem die Bürger vor "schießwütigen
Polizisten" schützen, heißt es. Wenn schon Kontrolle, dann wenigstens
konsequent.
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