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28.06.2015 19:52:37

Westdeutsche Zeitung: In der Griechenland-Krise ist die Kanzlerin gefragt

Düsseldorf (ots) - Ein oft strapazierter Satz von Angela Merkel lautet: "Scheitert der Euro, dann scheitert Europa." In den letzten Tagen allerdings hat sie auffällig darauf verzichtet, ihn zu wiederholen. Weil sie wusste, dass der griechische Crash womöglich unweigerlich kommen würde? Plötzlich ist mit Händen zu greifen, was bis vor kurzem noch volkswirtschaftlichen Seminaren vorbehalten schien: Ein Staatsbankrott mit unabsehbaren Folgen für den Euro, aber auch für das Zusammenleben der Völker. Zwar jagt ein Krisen-Gipfel den anderen, aber immer geht es dabei um die Forderungen der Gläubiger, um Sparprogramme. Als ob Europa nur aus einer ökonomischen Vision bestünde, aus einer Ansammlung von nackten Zahlen. Mit dem Ruf nach einem Referendum erinnert die Tsipras-Regierung daran, dass Europa eine demokratische Veranstaltung ist. Das Problem ist nur, dass eine solche Volksbefragung in Griechenland längst hätte stattfinden können. So wirkt der Entschluss wie eine Verzweiflungstat, um seinen Landsleuten vorzugaukeln, Griechenland könne ohne soziale Einschnitte aus der Krise kommen und den Euro behalten. Dabei müsste die griechische Bevölkerung wohl noch viel mehr Elend in Kauf nehmen, sollte sie die Gemeinschaftswährung verlieren. Wer soll in Griechenland investieren, nachdem fast jedes Vertrauen zerstört ist? Merkel ist sicher die Letzte, die es auf ein solches Schreckenszenario angelegt hätte. Ihre Philosophie, wonach allein Sparen zu Wachstum führt, ist jedoch krachend gescheitert. Was fehlt, sind speziell zugeschnittene Hilfen, um dem nicht eben export-orientierten Griechenland wieder auf die Beine zu helfen. Freilich macht es Tsipras der Kanzlerin auch alles andere als leicht. Es spricht Bände, dass bei den jüngsten Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs kein einziges EU-Land mehr für das Verhalten Athens Verständnis hegte. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg." Dieser Satz gehört ebenfalls zum sprachlichen Fundus der Kanzlerin in der Griechenland-Krise. Merkel muss den Willen aufbringen für einen Weg, um das Ruder doch noch herumzureißen. Denn ein Grexit wäre nicht nur für Griechenland eine Katastrophe, sondern womöglich für ganz Europa.

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Pressekontakt: Westdeutsche Zeitung Nachrichtenredaktion Telefon: 0211/ 8382-2370 redaktion.nachrichten@wz.de www.wz.de

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