Wiener Börse (Nachmittag) 2 - ATX weiter sehr fest

Die Hoffnung auf eine auch in Zukunft äußerst lockere Geldpolitik in den USA und Japan beflügelte weiterhin europaweit die Aktienindizes. Die Vizechefin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) Janet Yellen hatte bereits am Vortag eine lang anhaltende lockere Haltung der Fed in Aussicht gestellt. In Japan machte sich der nominierte Notenbankchef Haruhiko Kuroda indessen für noch expansivere Maßnahmen in seinem Heimatland stark. Auch die heute veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone gaben laut Händlern einen positiven Impuls, sie fielen für Februar weniger verschlechtert aus als in einer Erstberechnung.

Weiterhin schwächste Aktie im Wiener prime market waren Zumtobel, die um beachtliche 10,07 Prozent auf 9,40 Euro abrutschten. Ein Gewinneinbruch in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 hatte die Anleger verstimmt, der Leuchtenhersteller litt unter schwachem LED-Absatz und dem trüben Wirtschaftsumfeld in Europa. Die Analysten von Goldman Sachs schraubten dennoch ihr Kursziel von 9,5 auf 10,5 Euro hoch.

Auch der Impfstoffhersteller Intercell veröffentlichte heute Bilanzzahlen, im Jahr 2012 konnte der Nettoverlust zwar reduziert werden, jedoch nicht so klar wie von Analysten erwartet. Der Nettoverlust sank von 29,27 auf 25,34 Mio. Euro, prognostiziert wurde im Schnitt ein Minus von nur 21,35 Mio. Euro. Die Intercell-Aktie fiel um 0,80 Prozent auf 1,73 Euro.

An der Spitze des prime market rangierten Telekom Austria mit einem Plus von 3,69 Prozent auf 5,51 Euro, die Aktie wurde laut Bloomberg von den Analysten der Deutschen Bank von "Hold" auf "Buy" hochgestuft. Erste Group legten 3,18 Prozent auf 25,66 Euro zu, die Morgan Stanley-Analysten hatten ihre Anlageempfehlung von "Equalweight" auf "Overweight" angehoben. Verbund stiegen 3,03 Prozent auf 16,34 Euro, der Stromversorger veröffentlich morgen seine Jahresbilanz 2012.

Andritz notierten etwas leichter mit minus 0,34 Prozent auf 53,47 Euro. Die Goldman Sachs-Analysten haben das Kursziel der Andritz-Papiere von 71 auf 73 Euro angehoben. Die Analysteneinstufung "Conviction Buy" wurde bestätigt. Dies begründen die Goldman-Experten mit der positiven Bilanz 2012 und der guten Marktpositionierung des Konzerns.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 14.15 Uhr bei 2.496,97 Punkten, das Tagestief zur Eröffnung bei 2.463,55 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 1,13 Prozent bei 1.221,95 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 25 Titel mit höheren Kursen, elf mit tieferen und keiner unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.681.429 (Vortag: 1.913.256) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 75,77 (52,61) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 304.708 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 15,59 Mio. Euro entspricht.

(Schluss) emu/ste