XETRA-SCHLUSS/Nur Henkel kann sich dem negativen Trend entziehen

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Griechenlandkrise und das Szenario einer US-Leitzinserhöhung haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Dienstag zurückgeworfen. Der Dax fiel um 1,6 Prozent auf 11.625 Punkte. "Die Situation im pleitebedrohten südeuropäischen Staat spitzt sich zu", sagte Christian Henke von IG Markets. Die Zeit für die griechische Regierung werde knapp, ergänzte er mit Verweis auf Klaus Regling, Chef des Europäischen Rettungsschirms ESM.

   "Eine durchgreifende Erholung ist erst nach einem Ende der Griechenlandkrise drin", hieß es bei einem US-Broker. Dem hielten technische Analysten entgegen, die Lage sei immer noch positiv. "Wichtig für die Bullen oder Optimisten wird sein, dass die Achterbahnfahrt der vergangenen Tage ein Ende nimmt und der DAX nicht signifikant unter die Marke von 11.600 fällt", sagte Stephen Schneider, Marktanalyst der WGZ-Bank.

   In den USA fiel der Dow Jones zweitweise um mehr als 200 Punkte, auch weil teils starke Konjunkturdaten Zinserhöhungsspekulationen schürten. "Eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr bleibt auf dem Tisch", hieß es bei der Deutschen Bank. In den USA sei ein "Rücksetzer" am Aktienmarkt wahrscheinlich, in Europa spricht die Bank von begrenztem Aufwärtspotenzial.

   Unter den 30 DAX-Werten konnten sich nur Henkel dem negativen Trend entziehen. Die französische L'Oreal ist aus dem Rennen um Wella, die Tochter von Procter & Gamble, ausgeschieden. Das verbessert die Chancen von Henkel auf eine Übernahme des Haarpflegespezialisten. Henkel stiegen um 1,2 Prozent.

   Auf der anderen Seite standen Versorgerwerte deutlich unter Druck. E.ON verloren 3,3 Prozent und RWE 2,8 Prozent. Die Analysten von Investec sehen für die deutschen Versorger unverändert politischen Gegenwind. Die Politik schreibe den Unternehmen die Energiewende vor, die Versorger hätten die Kosten zu tragen. Für die Aktionäre sei dies ein schwer zu kalkulierendes Risiko.

   DJG/hru/flf

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   May 26, 2015 11:45 ET (15:45 GMT)

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