FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Markt für deutsche Staatsanleihen sind die Kurse zur Wochenmitte erneut unter Verkaufsdruck geraten und haben die Talfahrt der vergangenen Handelstage weiter fortgesetzt. Beobachter begründeten die Entwicklung mit einer freundlichen Stimmung an den Aktienmärkten, überraschend guten Konjunkturdaten und Fortschritten im US-Haushaltsstreit. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel am späten Nachmittag um 0,18 Prozent auf 144,15 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stand bei 1,43 Prozent.

 

    Zeitweise rutschte der Bund-Future auf 143,80 Punkte und damit auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Zunächst hätten Fortschritte im US-Haushaltsstreit ("Fiskalklippe") die Risikofreude der Anleger erhöht und die als besonders sicher geltenden deutschen Bundesanleihen unter Verkaufsdruck gesetzt, hieß es von Händlern. Offensichtlich bewegen sich in den USA Regierung und Kongress tendenziell aufeinander zu. Von einer Lösung kann aber noch nicht gesprochen werden.

 

    Im Vormittagshandel habe zudem ein unerwartet starker Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex die Kurse der Festverzinslichen weiter belastet. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich im Dezember stärker als erwartet aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima stieg zum zweiten Mail in Folge. Volkswirte gehen mit Blick auf die Ifo-Daten davon aus, dass die deutsche Wirtschaft spätestens im Frühjahr wieder auf Touren kommt./jkr/jha/