FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Montag im Handelsverlauf ins Minus gedreht. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum frühen Abend um 0,20 Prozent auf 163,96 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf minus 0,021 Prozent.
Überraschend gute Zahlen zur Unternehmensstimmung im Euroraum hatten die Festverzinslichen nach anfänglichen Gewinnen etwas unter Druck gebracht. Der Einkaufsmanagerindex des Forschungsinstituts Markit, eine Umfrage unter Unternehmen, war im Oktober um 1,1 Punkte auf 53,7 Zähler gestiegen und signalisiert damit solides Wachstum. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 52,8 Punkte gerechnet.
"Insgesamt sind die Daten als solide zu bezeichnen", kommentierte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Alle Werte würden im Wachstumsbereich liegen und besonders erfreulich sei die Steigerung im Verarbeitenden Gewerbe Frankreichs. "Das Wachstumsszenario wird dadurch untermauert."
Gegen den Trend gingen in der Eurozone die Risikoaufschläge für spanische und portugiesische Anleihen zurück. In Spanien geht die Regierungskrise nach gut zehn Monaten zu Ende. Die Sozialistische Arbeiterpartei (PSOE) hatte am Sonntag beschlossen, eine Minderheitsregierung des konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy nach langem Widerstand doch zu dulden. Portugal profitierte von der Entscheidung der kanadischen Ratingagentur DBRS vom Freitag, die Kreditwürdigkeit des Landes eine Stufe über dem sogenannten "Ramschbereich" belassen. Mit der Entscheidung ist es der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter möglich, portugiesische Anleihen zu kaufen./jsl/