FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Donnerstag gefallen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future sank bis zum späten Nachmittag um 0,26 Prozent auf 165,71 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf minus 0,12 Prozent. Auch in den meisten übrigen Ländern der Eurozone legten die Renditen zu.

Am Mittwoch hatten sich Vertreter der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) für viele Marktbeobachter überraschend auf eine Reduzierung der Fördermenge geeinigt. Dies könnte laut Händlern der Europäischen Zentralbank (EZB) die Arbeit erleichtern, da anhaltend höhere Ölpreise die Verbraucherpreisentwicklung stützen würden. Eine weitere geldpolitische Lockerung würde so unwahrscheinlicher.

Bereits im September waren die Verbraucherpreise in Deutschland stärker gestiegen als erwartet. Sie hatten um 0,7 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat zugelegt, während Volkswirte lediglich mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet hatten. Das Plus ist das stärkste seit Mai 2015.

Etwas belastet wurden die Anleihen zudem durch robuste Konjunkturdaten aus der Eurozone. So war die Wirtschaftsstimmung (ESI) im Währungsraum im September auf den höchsten Stand seit Januar gestiegen. Bankvolkswirte hatten hingegen mit einer Stagnation gerechnet./jsl/he