27.05.2010 15:17:48

Argrarfonds gute Renditen möglich

Wien (aktiencheck.de AG) - Laut den Experten von "FONDS exklusiv" sind Direktinvestment in Soft Commodities nichts für schwache Nerven.

Dabei sei diese Investmentstory eigentlich eine attraktive. Doch vor allem die Eigenarten des Terminhandels sowie spekulative Investoren würden ein direktes Engagement in Agrarrohstoffe kompliziert und für Privatanleger undurchsichtig machen. Statt in Rohstoffe direkt sollte man deshalb lieber in Aktien von Unternehmen investieren, die die gesamte Wertschöpfungskette der Agrarwirtschaft von Düngemittelherstellern bis zu Nahrungsmittelkonzernen abbilden würden. Noch besser seien spezialisierte Agrarfonds, die automatisch für eine entsprechend breite Streuung sorgen und das Risiko minimieren würden.

"Der aktuelle Ausblick für den Agrarsektor ist weiter positiv", sage Dirk Kubisch, Produktspezialist von Swiss & Global Asset Management. Weniger pro Kopf zur Verfügung stehende landwirtschaftlich nutzbare Flächen und ein eingeschränktes Angebot an Frischwasser würden auf eine langfristig steigende Nachfrage nach Agrarprodukten treffen. "Der demografische Wandel ist eine tragende Säule der Agrar-Rohstoffnachfrage", verdeutliche Stefan Scheurer, Kapitalmarktanalyst bei Allianz Global Investors (AGI).

Von derzeit gut 6,6 Milliarden Menschen solle die Weltbevölkerung laut Prognose der Vereinten Nationen in absehbarer Zeit auf über neun Milliarden wachsen. Neben dem stetigen Bevölkerungswachstum verbessere sich auch der Lebensstandard in Schwellenländern wie China und Indien. Der wachsende Wohlstand in den Emerging Markets führe dazu, dass sich die Essgewohnheiten ändern würden und damit der Fleisch-, Getreide- und Milchkonsum steige. "Das veränderte Konsumverhalten wird somit wesentlich rohstoffintensiver", sage Scheurer.

Seit 2008 sei in Deutschland der Allianz RCM Global Agricultural Trends (AGIF - Allianz RCM Global Agricultural Trends - A - EUR) auf dem Markt. Manager Bryan Agbabian dürfe die gesamte Bandbreite der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette nutzen: Von Landmaschinenbauern über Saatgut- und Düngemittelhersteller bis hin zu Firmen aus der Lebensmittellogistik.

Einen etwas anderen Ansatz fahre der Julius Bär Agriculture (Julius Baer Agriculture Fund (EUR) B). "Der Fonds kombiniere die Vorteile einer Anlage in Aktien und in Rohstoffe, indem er in Unternehmen der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette investiere sowie indirekt in Rohstoffe aus der Land- und Viehwirtschaft", erläutere Kubisch. Die langfristige strategische Allokation sehe 75 Prozent Aktien und ein 25-prozentiges Engagement in Rohstoffen vor. Derzeit seien allerdings nur knapp 15 Prozent direkt in Agrarrohstoffe investiert. Der Mix habe sich bewährt, der Fonds habe im ersten Quartal auf Eurobasis eine zweistellige Rendite erzielt und die meisten seiner Mitstreiter damit abgehängt.

Zu den Klassikern unter den Produkten gehöre der DWS Invest Global Agribusiness (DWS Global Agribusiness LC (EUR) ). "Wir investieren nicht in Agrarrohstoffe direkt, sondern in Unternehmen, die die Technologien für die Landwirtschaft bereitstellen", sage Ralf Oberbannscheidt, der zusammen mit Oliver Kratz den DWS Invest Global Agribusiness manage. Rund 900 Firmen würden weltweit beobachtet, in die engere Wahl kämen knapp 550 Werte. Anleger sollten jedoch beachten, dass die Mehrheit der Agri-Werte Small-und Mid Caps seien, entsprechend höher sei die Schwankungsbreite gegenüber Standardwerten. "Das Thema Agribusiness bringt generell eine höhere Volatilität mit sich", sage Oberbannscheidt. "Der Fonds eignet sich aber aufgrund seiner niedrigen Korrelation mit Soft Commodities als gute Beimischung für die Asset Allokation", so der DWS-Manager.

"Die Notwendigkeit zur massiven Steigerung der globalen Nahrungsmittelproduktion ist ein Megatrend", sage auch Boudewijn de Haan, Fondsmanager des Robeco Agribusiness Equities Fund (Robeco Agribusiness Equities (EUR) D). Er erwarte bei Aktien aus dem Agrarbereich steigende Renditen vor allem durch die wachsende Schere zwischen der steigenden Nachfrage nach landwirtschaftlichen Rohstoffen und dem begrenzten Angebot an neuem Ackerland. Der Druck werde auch durch die Nachfrage nach saubereren Kraftstoffen und den Einsatz von Biokraftstoffen erhöht.

Relativ neu auf dem Markt sei der BGF World Agriculture Fund (BGF World Agriculture Fund A2 USD). Auch die beiden Fondsmanager Richard Davis und Desmond Cheung seien der Überzeugung, dass die Nachfrage nach Getreide und Rohstoffen in der Zukunft steigen werde. Durch eine höhere Rentabilität seien die Aussichten auf steigende Ernteerträge gut. Für den Fonds interessante Unternehmen würden in den Bereichen Agrarchemie, Landwirtschaftsmaschinen und Agrarinfrastruktur arbeiten. Ebenfalls für interessant befunden würden landwirtschaftliche Rohstoffe und Nahrungsmittel, Biokraftstoffe, Pflanzenbauwissenschaft sowie landwirtschaftlich genutztes Land und Forstwirtschaft.

Mit Agrarfonds lassen sich gute Renditen ernten, so die Experten von "FONDS exklusiv". (Ausgabe 02/2010) (27.05.2010/fc/a/f)

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