29.06.2007 11:01:29
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Industrie- und Schwellenländer-Fonds neuer Trend
München (aktiencheck.de AG) - Deka, First Private und LBB-Invest offerieren Fonds, die in Industrie- und Schwellenländer investieren, so die Experten von "FundResearch". Deutsche Firmen würden Maschinen nach Asien exportieren, Asiens Unternehmen würden Handys und Laptops für den Weltmarkt bauen. Kurzum: Industrie- und Schwellenländer würden immer stärker zusammenwachsen.
Die Fondsbranche sei beim Thema Globalisierung aber noch nicht soweit. Sie biete entweder Aktienfonds an, die ausschließlich in Industrieländer investieren würden, oder solche, die sich nur auf Schwellenländer konzentrieren würden. Einige klassische globale Aktienfonds würden zwar Emerging-Markets-Titel beimischen, aber selten mehr als zehn Prozent. Inzwischen würden die ersten Fondshäuser auch Produkte offerieren, die zugleich in Industrie- und Schwellenländern investieren würden. Dazu zähle etwa der Deka-GlobalChampions (ISIN DE000DK0ECV6/ WKN DK0ECV), "bei dem wir auf die Gewinner der Globalisierung setzen", wie Fondsmanager Mario Adorf betone.
In der Regel halte Adorf 50 bis 60 Titel. Die Unternehmen seien im Schnitt je zu einem Drittel in Europa, den USA sowie den Schwellenländern vertreten. Der Anteil der Industrieländer wirke somit recht hoch, relativiert sich aber, wenn man genauer hinschaue. "Wir halten zum Beispiel einige in Industrieländern notierte Aktien, die aber 80 bis 90 Prozent ihres Umsatzes in den Schwellenländern tätigen", erkläre Adorf. Der implizite Emerging-Markets-Anteil liege somit höher.
Auf Globalisierung baue auch First Private. Die Fondsboutique von Tobias Klein biete seit Ende 2006 den First Private Aktien Global (ISIN DE000A0KFRT0/ WKN A0KFRT) an, der bis zu 20 Prozent in Emerging Markets investiere. Fondsmanager Andreas Kraft nutze bei der Aktienauswahl das von ihm entwickelte globale Quant-Modell und kaufe systematisch attraktive Value- und Growth-Werte. Dabei streue der First-Private-Fonds breit und halte 150 bis 200 Einzelwerte. Seit Auflegung im Dezember 2006 liege der Fonds gut im Rennen und habe knapp 20 Prozent zugelegt, 8,5 Prozent mehr als die Benchmark. "Vor allem Korea und Taiwan sowie Rohstoff- und Industriewerte haben dazu beigetragen", sage Kraft.
"Die Zeit ist reif für ein All-Country-Konzept", meine auch Michael Keppler. Er bringe am 2. Juli den Keppler-Global Value-LBB-Invest (ISIN DE000A0JKNP9/ WKN A0JKNP) auf den Markt. Das Ziel sei es, einen global anlegenden Fonds mit äußerst breitem Anlagespektrum anzubieten, der ein besonders günstiges Ertrags/Risikoprofil habe. Die prozentuale Relation zwischen Industrie- und Schwellenländern betrage 70 zu 30. Dazu werde Fondsmanager Keppler in 15 Länder investieren, die er annähernd gleichgewichten wolle. Innerhalb der Länder wolle er branchenneutral agieren, günstig bewertete Einzeltitel innerhalb der Branchen dann allerdings übergewichten.
Schwellenländer-Aktien hätten in den vergangenen Jahren besser abgeschnitten als die Titel aus Industrieländern, die im MSCI World vertreten seien. Insofern hätte es sich gelohnt, Emerging-Markets-Titel beizumischen, etwa in Höhe von 30 Prozent. Diese Strategie dürfte auch zukünftig aufgehen. Wer sie in einem Fond spielen wolle, könne auf Angebote von Deka, First Private und LBB-Invest zurückgreifen.
Die ersten Anbieter würden den Weg für einen neuen Fondstrend ebnen - eine Fondstrategie, die zugleich auf Industrie- und Schwellenländer setze. Der Vergleich der Indexentwicklung zeige, dass eine Beimischung von Emerging Markets das Portfolio beflügle. (Ausgabe vom 28.06.07) (29.06.2007/fc/n/s)
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