07.01.2015 18:33:32

MÄRKTE EUROPA/Aktien gut erholt - Ölpreis stabilisiert sich

   Von Michael Denzin

   Gut erholt sind Europas Börsen am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Eine Stabilisierung im Ölpreis zog auch die Aktienmärkte mit nach oben. Fast alle Sektoren in Europa stiegen darauf ins Plus, auch bei Öl-Aktien wurde wieder zugegriffen. Dazu kam ein guter ADP-Arbeitsmarktbericht aus den USA: Er deutet auf eine robuste Konjunktur. Unter Druck stand nur der Euro wegen schwacher Preisdaten aus der Eurozone. Der Euro-Stoxx-50 kletterte um 0,6 Prozent auf 3.027 Punkte, der Dax legte um 0,5 Prozent zu auf 9.518 Zähler.

   Auf Erholungskurs war auch das Rohöl. Noch am Morgen war das Barrel der Nordseesorte Brent unter die Marke von 50 Dollar gefallen, erholte sich aber auf 50,70 Dollar. Lediglich zu hohe Benzin-Lagerbestände in den USA zogen die Preise von ihren Tageshochs wieder nach unten.

   Innerhalb von nur sechs Monaten haben sich die Ölpreise mehr als halbiert; eine fortgesetzte Bodenbildung in den Preisen könnte daher auch an den Aktienmärkten für weitere Erholung sorgen. Denn an den Finanzmärkten schürte der Verfall auch Konjunkturängste.

   Nur beim Euro ging es weiter abwärts: Mit 1,1810 Dollar fiel er wieder auf ein Mehrjahrestief und konnte die 1,18er-Marke nur knapp verteidigen. Die bislang nicht in den Griff zu bekommende Abwärtsspirale bei der Inflation bereitet hier Sorgen.

   Dazu passend fielen die Verbraucherpreise in der Eurozone das erste Mal seit 2009 wieder. Mit minus 0,2 Prozent im Dezember gingen sie doppelt so stark zurück wie von Volkswirten erwartet. "Wie bereits die niedrigen Werte in Deutschland, Frankreich und Belgien vermuten ließen, haben die rückläufigen Öl- und Benzinpreise zur ersten negativen EWU-Inflationsrate seit 2009 geführt", sagte Viola Julien von der Helaba. Die Erwartungen an ein weiteres quantitatives Lockerungsprogramm der EZB steigen damit deutlich.

   Neben den Ölwerten mit 0,9 Prozent Plus ging es bei Autotiteln um 0,6 Prozent und Telekom-Aktien bis zu 1,1 Prozent nach oben. Im DAX sprangen Deutsche Telekom sogar um 2,9 Prozent. Händler führten dies auf gute Abonnentenzahlen von T-Mobile US zurück. "Vor allem im hochmargigen Bereich konnten die Zahlen gesteigert werden", sagte ein Händler. Mit Gewinnen von über 2 Prozent gingen auch Merck und Deutsche Börse aus dem Handel. Sie waren durch die Ölpreis-bedingten Verkäufe zuvor ebenfalls unter Druck geraten.

   Der Index der Reise- und Freizeitbranche, in dem die Aktien der Fluggesellschaften enthalten sind, legte um 0,6 Prozent zu. Airlines werden als Hauptprofiteure der geringeren Ölpreise gesehen. Lufthansa stiegen um 1,7 Prozent. Die Ankündigung von CEO Michael O'Leary von Ryanair, den Marktanteil in Deutschland in den kommenden Jahren von 4 auf 15 bis 20 Prozent steigern zu wollen, bremste die Lufthansa-Aktie nicht.

   Air France-KLM verloren hingegen 2,9 Prozent. Die Aktien der französisch-holländischen Airline litten unter dem Terroranschlag auf eine Pariser Zeitung. Hier belastete die Sorge vor Einschränkungen im Reiseverkehr durch Sicherheitsmaßnahmen.

   Im TecDax sprangen Manz um 17 Prozent, nachdem das Unternehmen mehrere Großaufträge mit einem Volumen von rund 40 Millionen Euro im Geschäftsbereich "Battery" erhalten hat. "Mit 40 Millionen Euro gewinnt die Sparte im Unternehmen stark an Bedeutung", sagte ein Händler. Per Ende September 2014 hätten sich die Umsätze in diesem Geschäftsfeld noch auf lediglich 12 Millionen Euro summiert.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.026,79 +18,88 +0,6% -3,8% Stoxx-50 2.920,55 +23,43 +0,8% -2,8% Stoxx-600 333,20 +1,59 +0,5% -2,7% XETRA-DAX 9.518,18 +48,52 +0,5% -2,9% FTSE-100 London 6.419,83 +53,32 +0,8% -2,2% CAC-40 Paris 4.112,73 +29,23 +0,7% -3,7% AEX Amsterdam 411,21 +2,78 +0,7% -3,1% ATHEX-20 Athen 248,94 -3,76 -1,5% -6,0% BEL-20 Bruessel 3.193,83 +3,59 +0,1% -2,8% BUX Budapest 16.191,37 +17,76 +0,1% -2,7% OMXH-25 Helsinki 2.929,82 -17,71 -0,6% -1,9% ISE NAT. 30 Istanbul 107.448,33 -250,59 -0,2% +1,2% OMXC-20 Kopenhagen 740,83 -3,62 -0,5% -0,5% PSI 20 Lissabon 4.640,26 -34,01 -0,7% -4,0% IBEX-35 Madrid 9.891,40 +20,30 +0,2% -3,8% FTSE-MIB Mailand 18.123,45 -19,81 -0,1% -4,7% OBX Oslo 520,75 +3,48 +0,7% -0,6% PX Prag 933,32 -6,51 -0,7% -1,4% OMXS-30 Stockholm 1.421,34 -33,47 -2,3% -3,0% ATX Wien 2.138,40 +9,72 +0,5% -1,0% SMI Zuerich 8.900,83 +26,36 +0,3% -0,9%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9.02 Uhr Di, 17.27 Uhr EUR/USD 1,1820 -0,59% 1,1891 1,1927 EUR/JPY 141,29 -0,18% 141,55 141,40 EUR/CHF 1,2009 0,00% 1,2010 1,2011 USD/JPY 119,55 0,46% 119,00 118,55 GBP/USD 1,5073 -0,52% 1,5151 1,5175 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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