Ölpreise sinken wegen Erwartung steigender Exporte aus dem Iran

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Nach einer kurzzeitigen Erholung sind die Ölpreise seit Dienstagnachmittag wieder gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am Abend 48,58 US-Dollar. Das waren drei Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Dezember fiel um neun Cent auf 46,19 Dollar.

Am Nachmittag waren die Ölpreise auf Talfahrt gegangen, nachdem bekannt geworden war, dass der Iran nach der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen eine Verdoppelung seiner Ölexporte erwartet. "Schon in den nächsten Monaten können wir wieder bis zu 2 Millionen Barrel pro Tag exportieren", sagte Vizepräsident Ishagh Dschahangiri am Dienstag laut der Nachrichtenagentur ISNA. Wegen der Handelsbeschränkungen im Zusammenhang mit dem Atomstreit hatte der Iran in den letzten Jahren durchschnittlich nur eine Million Barrel Erdöl pro Tag ausgeführt.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis am Montag bei 44,92 Dollar pro Barrel gelegen habe. Das waren 79 Cent weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./tos/he