28.11.2014 17:50:49

Ölpreise stoppen vorerst Talfahrt

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben ihre Talfahrt vom Vortag nach der Opec-Entscheidung vorerst gestoppt. Am späten Freitagnachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar 72,743 Dollar und damit 15 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel zum Vorabend um 5 Cent auf 68,97 Dollar.

Trotz der leichten Erholung am Ölmarkt sehen Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs in den Beschlüssen der Opec das Potential für weiter sinkende Ölpreise. Die zwölf Mitgliedsstaaten der Organisation Erdöl exportierender Länder hatten sich am Donnerstag trotz eines rasanten Preisverfalls nicht auf eine Kürzung der Fördermenge geeinigt. Im Nachmittagshandel gab es angesichts fehlender US-Konjunkturdaten kaum Impulse für den Ölmarkt.

Nach der Opec-Entscheidung hatte es am Vortag einem regelrechten Ausverkauf am Ölmarkt mit Preisrückgängen von bis zu acht Prozent gegeben. Zeitweise erreichte Brent bei 71,12 Dollar den tiefsten Stand seit Juni 2010, der WTI-Preis fiel auf 67,75 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Mai 2010. Seit dem Sommer hat Rohöl damit auf dem Weltmarkt mehr etwa ein Drittel an Wert verloren.

"Anstatt wie früher mit einer Anpassung des Angebots die Marktbilanz wieder ins Gleichgewicht zu bringen, setzt die Opec auf die Kraft des Marktes", so die Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Der Ölpreis dürfte so lange fallen, bis eine steigende Nachfrage und ein fallendes Angebot außerhalb der OPEC dafür sorgen, dass das Überangebot verschwindet.

Der Preis für Opec-Rohöl ist zuletzt ebenfalls eingebrochen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 70,80 US-Dollar. Das waren 2,90 Dollar weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jsl/mmb

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