Scalping – die Kurse skalpieren

Das Scalping (Orderbuch- oder Level II-Scalping) zählt zu den aggressivsten Tradingstrategien im CFD-Universum. Es bezeichnet das Herausschneiden von kleinsten Marktbewegungen (scalping = engl. für skalpieren, herausschneiden) von nur wenigen Ticks, also den kleinsten Mindestkursvariationen aus der Bewegung eines Wertes. Scalper bewegen sich primär in liquidesten Märkten wie im Forex-Handel oder in Blue Chip Aktien, da sie dringend auf eine unverzügliche Orderausführung angewiesen sind. Nur wenige CFD-Plattformen bieten allerdings einen Blick in die Marktiefe (das sogenannte Level II - Orderbuch) des entsprechenden Handelsplatzes. Hier, im Herzen des jeweiligen Marktes, werden Kauf- (Bid) und Verkaufkurse (Ask) auf Basis von Angebot und Nachfrage gestellt. Der Trader versucht beim Scalping den Spread, also die Kursdifferenzen zwischen Bid und Ask für sich zu nutzen.

WINZIGSTE KURSVERÄNDERUNGEN AUSNUTZEN
Der Trader, der Scalping als Tradingstrategie betreibt, versucht, unter anderem durch den Blick ins Orderbuch Kursbewegungen von nur wenigen Ticks in die eine oder andere Richtung zu antizipieren und sich dementsprechend zu positionieren. Hier gilt es, die kleinsten Veränderungen am Markt mit einem möglichst hohen Hebel auszunutzen. Die Haltedauer ist dabei äusserst gering und Positionen werden zumeist kurz nach Überwindung des Spreads wieder geschlossen. Die kleine Gewinnspanne wird kompensiert durch sehr hohe Volumina, die im Markt bewegt werden. Strategien von Scalpern können beispielsweise auch Arbitragegeschäfte umfassen. Das bedeutet, dass sie Marktineffizienzen wie zum Beispiel geringe Kursdifferenzen von ähnlichen Papieren ausnutzen und auf deren Annäherung spekulieren.

SCALPING: HOHE VERLUSTE, ABER AUCH HOHE GEWINNE MÖGLICH
Geringste gegenläufige Bewegungen führen bei dieser Strategie bereits zu Verlusten. Der Gewinn von vielen Trades kann so durch eine herbe Verlustposition wieder zunichte gemacht werden. Deshalb ist es gerade hier für den Trader wichtig, sich zum einen auf sekundenaktuelle Kursstellungen und auf der anderen Seite auf umgehende Orderausführungen verlassen zu können. Dies gewährleisten CFD-Plattformen, die auf einem Direct Market Access (DMA) beruhen. Dort haben die Trader direkten Marktzugang, ohne dass der CFD-Anbieter als alleiniger Gegenpart fungiert. Somit ist faires Handeln zu besten Kursen gewährleistet. Da Scalper oft sehr viele und sehr kurzfristige Positionen handeln, eignet sich die Strategie lediglich für erfahrene Trader. Eine intensive Beschäftigung mit CFDs und der Strategie ist unbedingt notwendig.