Shenzhen Index B
Börsen weltweit unter Druck |
24.08.2015 14:29:40
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Absturz an Chinas Märkten
In China beschleunigte sich die Talfahrt, obwohl die Regierung am Wochenende angekündigt hatte, den chinesischen Pensionsfonds zu erlauben, in den Aktienmärkten zu investieren. Den Anlegern reichte das aber offensichtlich nicht, da viele auf eine weitergehende Verringerung der Mindestanforderungen für die Kapitalreserven der Banken durch die Zentralbank hoffen.
An der Shanghaier Börse erlebten die Anleger den schlimmsten Einbruch seit acht Jahren: Der wichtige Shanghai Component Index gab zum Schluss 8,49 Prozent auf 3.209,91 Punkte ab. Auch der kleinere Shenzhen Component Index fiel um 7,70 Prozent auf 1.882,46 Punkte. Der ChiNext für Technologiewerte, der dem Nasdaq in den USA ähnelt, verlor 8,08 Prozent auf 2.152,61 Punkte. Die Kurse von fast 2200 Aktien erreichten das festgesetzte tägliche Verlustlimit von zehn Prozent.
Kaum anders sah es bei den anderen chinesischen Börsenindizes aus. Der CSI 300 mit den 300 größten Unternehmen vom chinesischen Festland verlor 8,75 Prozent auf 3.275,53 Punkte. In Hongkong büßte der Hang Seng-Index am Ende 5,17 Prozent auf 21.251,57 Punkte ein. An der Börse in Taiwans Hauptstadt Taipeh rutschte der Taiex Index zeitweise um mehr als 7 Prozent ab - so tief wie lange nicht mehr - und schloss letztlich knapp 5 Prozent im Minus.
Außer dem Shenzen Composite und dem ChiNext, die für 2015 noch mit über 30 beziehungsweise über 40 Prozent im Plus stehen, haben die chinesische Indizes damit - ungeachtet massiver staatlicher Interventionen - ihre zwischenzeitlich stattlichen Jahresgewinne komplett eingebüßt.
In Tokio fiel der Nikkei-Index erstmals seit fünf Monaten unter die psychologisch wichtige Marke von 19.000 Punkten und schloss 4,61 Prozent tiefer bei 18.540,68 Punkten. Der breit gefasste Topix brach um 5,86 Prozent auf 1.480,87 Punkte ein.
Chinas Zentralbank erwägt nach einem Bericht des "Wall Street Journals", den Mindestreservesatz für Banken zu senken, um die Konjunktur zu stützen. Der Schritt soll aber nicht sofort erfolgen, sondern erst zum Monatsende oder zu Septemberbeginn. Dabei würde der Mindestreservesatz um einen halben Punkt gesenkt werden, was 678 Milliarden Yuan (93 Milliarden Euro) für Kredite freisetzen würde.
Je weniger Geld die Institute beiseite legen müssen, desto mehr können sie theoretisch an Unternehmen und Haushalte verleihen. Die Maßnahme sei auch eine Reaktion auf die von der Zentralbank selbst herbeigeführte Schwächung der heimischen Währung, schrieb das Blatt. Der fallende Kurs des Renminbi (Yuan) könnte zu einem verstärkten Abfluss ausländischen Kapitals führen, hieß es.
An der Börse in Sydney schloss der Leitindex ASX 200 mit einem satten Abschlag von 4,09 Prozent bei 5.001,28 Punkten. Der indische Sensex-Index in Mumbai konnte sich dem allgemeinen Abwärtstrend auf Dauer nicht entziehen und stand zuletzt 3,94 Prozent tiefer bei 26.287,71 Punkten.
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TOKIO/PEKING
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Indizes in diesem Artikel
NASDAQ Comp. | 19 480,91 | 0,40% | |
NIKKEI 225 | 39 276,39 | 0,07% | |
Hang Seng | 19 746,32 | 1,00% | |
Shanghai Composite | 3 378,81 | 0,44% | |
Shenzhen Composite Index | 2 049,47 | -0,14% | |
Shenzhen Index B | 1 220,01 | 0,42% | |
Shenzhen Index A | 2 143,88 | -0,15% |