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12.05.2016 15:10:46

Adidas-Chef Hainer verabschiedet sich mit Optimismus von Aktionären

   Von Natali Schwab

   FÜRTH (Dow Jones)--Der scheidende Vorstandsvorsitzende des Sportartikelherstellers Adidas, Herbert Hainer, hat sich zuversichtlich über die weitere Entwicklung des Unternehmens gezeigt. adidas sei nicht am Ende des Wachstums angekommen, sagte er auf seiner letzten Hauptversammlung in seiner Funktion als Chef. Die Prognose für die Sportartikelindustrie sei positiv. "Auch langfristig sehe ich eine große Nachfrage nach unseren Produkten", sagte er.

   Immer mehr Menschen trieben Sport, hielten sich fit oder lebten einen "sportlichen Lifestyle". Er sieht Adidas in einer guten Position, von solchen langfristigen Trends "überdurchschnittlich" zu profitieren. Die Aktionäre verabschiedeten sich freundlich von Hainer und würdigten die Verdienste des mit 15 Jahren am längsten amtierenden Chefs eines Dax-Konzerns. Er übergebe ein "gut bestelltes Haus".

   Nach dem Gewinneinbruch im Jahr 2014 habe das Adidas-Management zudem seine Hausaufgaben gemacht. Das Unternehmen sei wieder auf einem guten Weg, sagte etwa Gerhard Jäger von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (Sdk).

Kritik an Schwachstelle Nordamerika Es gab jedoch auch Kritik an den anhaltenden Schwachstellen des Unternehmens. So liege immer noch "ein Schatten auf dem nordamerikanischen Markt", sagte Elke Schubert von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW). Sie verwies darauf, dass Adidas hinter Nike und Under Armour in den USA nur noch die Nummer Drei und der Abstand zu Nike weiterhin groß sei.

   Hainer zeigte sich jedoch optimistisch, dass Adidas in Nordamerika wieder aufholen könne. Die ergriffenen Maßnahmen wie neues Management, neue Partnerschaften sowie die Konzentration auf die Bedürfnisse der US-Kunden begännen zu greifen, erklärte er. "Aktuell wächst keine Marke in den USA so schnell wie Adidas." Und auch Reebok entwickele sich weiter positiv. Er sei überzeugt, mit der Konzentration auf Fitness die richtige Strategie für die US-Marke zu haben.

   Ein weiterer Minuspunkt der Aktionäre war die operative Marge. Sie forderten die Steigerung der Profitabilität. Mit einer Marge von 6,5 Prozent im vergangenen Jahr bleibe Adidas deutlich hinter Nike mit 14 Prozent zurück, monierte Jäger von der SdK. Hainer räumte ein, dass die Gewinnmarge "nicht gut genug sei". Daran müsse gearbeitet werden. So strebe Adidas eine zweistellige Marge an. Eine Aufgabe für Nachfolger Kasper Rorsted, ehemals Chef des Konsumgüterkonzerns Henkel, der im August in den Adidas-Vorstand eintritt und zum 1. Oktober den Chefposten übernehmen wird.

Aufstockung des Aufsichtsrat stößt auf Unmut Kritik gab es auch an der Entscheidung, den Aufsichtsrat von 12 auf 16 Mitglieder zu erhöhen. Für die Kapitalseite heißen die neuen Mitglieder Nassef Sawiris, dessen Gesellschaft 7,0 Prozent an Adidas hält, sowie Ian Gallienne, Co-CEO bei der Groupe Bruxelles Lambert, die mit 6,1 Prozent beteiligt ist. "Welche Ziele verfolgen damit die Großaktionäre? Wollen sie strategisch eingreifen?", fragte Schubert von der DSW. Auch sei die Erweiterung wegen der höheren Kosten nicht gerechtfertigt. "Wir werden gegen die Aufstockung stimmen."

   Durchsetzen konnte sich die DSW damit nicht: Sawiris und Gallienne wurden in das Aufsichtsgremium gewählt.

"Bester Job der Welt" Hainer wird am 1. Oktober den Staffelstab an Rorsted übergeben. Er habe keinen Zweifel, dass dieser die Erfolgsgeschichte von Adidas fortschreiben werde, sagte Hainer. Der Job als Vorstandsvorsitzender sei für ihn Verpflichtung und Leidenschaft zugleich gewesen, so der Manager, der die Aufgabe als "als besten Job der Welt" bezeichnete.

   15 Jahre stand Hainer an der Spitze von Adidas. In dieser Zeit wurde der Umsatz verdreifacht, die Marktkapitalisierung stieg von 3 auf 24 Milliarden Euro. Für dieses Jahr erwartet der Konzern erneut Umsatz- und Gewinnanstieg. Erst am Vortag hatte Adidas die Ergebnisprognose für 2016 erneut erhöht und erwartet einen Gewinnanstieg aus fortgeführtem Geschäft von etwa 25 Prozent auf rund 900 Millionen Euro. Der Umsatz soll währungsbereinigt um 15 Prozent steigen.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/bam

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   May 12, 2016 08:40 ET (12:40 GMT)

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