13.10.2016 13:39:00
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Agrana profitiert von Preiserholung bei Zucker
Dies wird sich auch auf das Gesamtjahr positiv auswirken. Die Agrana hat bereits im September ihre EBIT-Prognose von einer moderaten auf eine "deutliche" Steigerung angehoben. Die Agrana investiert weiter. Im Geschäftsjahr 2016/17 sind 129 Mio. Euro geplant und damit erneut mehr als die Abschreibungen von 85 Mio. Euro.
Der Ausbau der Maisstärkefabrik im oberösterreichischen Aschach um insgesamt 80 Mio. Euro schreitet voran. 25 neue Arbeitsplätze werden dadurch entstehen. Der Kapazitätsausbau werde aber nicht nur für Spezialitäten genutzt, der Standort liege auch für commodities günstig. Die Anlage werde im Frühjahr 2017 in Betrieb genommen, der Vollbetrieb sei für Mitte 2017 geplant, so Marihart.
Beim Mehrheitserwerb der serbischen Sunoko ist die Due-Diligence abgeschlossen. Die Einstieg muss von den Kartellbehörden genehmigt werden. Serbien hat im Ausmaß von 180.000 Tonnen Zucker Zugang zum EU-Markt. Der bisher mit Mindestpreisen und Quoten geschützte EU-Zuckermarkt wird 2017 liberalisiert, die Quoten werden abgeschafft. Sunoko erzeugt rund 300.000 Tonnen Zucker. Die Agrana rechnet heuer mit einer um 30 Prozent höheren Rübenzuckerproduktion von mehr als einer Million Tonnen.
Im Zuckerbereich hat sich das Betriebsergebnis (EBIT) im ersten Halbjahr 2016/17 von 6,4 Mio. auf 18,3 Mio. Euro fast verdreifacht. Grund für den Anstieg waren vor allem gegenüber dem Vorjahr deutlich höher Verkaufspreise am Spotmarkt in Osteuropa. Die EBIT-Marge von 5,2 Prozent (nach 1,9 Prozent) hat für die Agrana wieder einen akzeptablen Bereich erreicht.
Die Anbauflächen liegen 2016 konstant bei 94.200 Hektar, wobei es in Österreich zu einem Rückgang um rund 2.000 Hektar auf 42.600 Hektar kam. Dabei ist die Bio-Rübenfläche von 775 auf 1.300 Hektar gestiegen und soll laut Vorstand Fritz Gattermayer weiter gesteigert werden. Die Zuckererträge pro Hektar sollten heuer sehr gut ausfallen - in Österreich beispielsweise rund 85 Tonnen/Hektar.
Weltweit rechnet die Agrana mit einer weiterhin steigenden Zuckernachfrage von jährlich rund 1,5 bis 2 Prozent pro Jahr. Die Weltzuckerbilanz dürfte auch im kommenden Jahr negativ sein, sodass weiter stabile Weltmarktpreise erwartet werden. Zudem seien die Quotenzuckerlagerbestände im letzten Jahr der EU-Zuckermarktordnung auf einem niedrigen Niveau, skizziert die Agrana die Auswirkungen auf die Zuckerpreise.
Im Stärkebereich wirkt sich beispielsweise der Anstieg beim Online-Handel positiv aus, denn die Nachfrage nach Pappe und damit auch nach Stärke steigt. Auf der Rohstoffseite ist man mit kontinuierlich sinkenden Getreidepreisen und volatilen Ethanolpreisen konfrontiert. Die Verkaufmengen wurden im ersten Halbjahr gesteigert. Die Preise bei Weizenstärke waren stabil, leicht rückläufig war das Preisniveau bei Kartoffel- und Maisstärke. Erweitern will die Agrana die Produktpalette, etwa um Bio-Bienenfutter oder den Dünger Bio Agenasol.
Im Segment Frucht wirken sich auch Ernährungstrends aus. Der stagnierenden Nachfrage nach Fruchtjoghurt in gesättigten Märkten will man mit neuen Produkten etwa mit einem höheren Fruchtanteil begegnen. Wachstumsmärkte sieht die Agrana vor allem in Asien und Südamerika. Das Betriebsergebnis in diesem Bereich wuchs kräftig um 28,5 Prozent auf 40 Mio. Euro.
(Schluss) itz/phs
ISIN AT0000603709 WEB http://www.agrana.com
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