AKTIE IM FOKUS 2: Google schwach - Bröckelnde Anzeigenpreise bremsen

    NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktien von Google sind am Freitag nach Zahlen für das zweite Quartal unter 900 US-Dollar gerutscht. Diese Marke hatten die Papiere des Suchmaschinenprimus erstmals im Mai 2013 geknackt. Sie schlossen 1,49 Prozent tiefer bei 897,12 US-Dollar. Der Nasdaq 100 (NASDAQ 100) ging mit einem Abschlag von 1,07 Prozent aus dem Handel.

    Google musste trotz eines Milliardengewinns mit fallenden Preisen für Online-Anzeigen klarkommen. Der Konzern hatte im zweiten Quartal im Schnitt 6 Prozent weniger Geld von seinen Werbekunden überwiesen bekommen, wenn ein Nutzer auf eine Anzeige geklickt hatte. Hintergrund des Rückgangs ist die gestiegene Verbreitung von Smartphones. Denn auf diesen Geräten mit ihren kleineren Bildschirmen sind die Anzeigen generell billiger. Den Quartalsumsatz hatte Google im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar gesteigert. Der Gewinn hatte sich ähnlich stark auf unter dem Strich 3,2 Milliarden Dollar verbessert.

ANALYST: NIEDRIGERE ERLÖS JE ANZEIGE KEIN GRUND ZUR SORGE

    Analyst Ross Sandler von der Deutschen Bank schraubte daraufhin seine Gewinnprognose vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen für das laufende Jahr herunter und senkte das Kursziel von 1.010 auf 970 Dollar. Das Zahlenwerk habe die Markterwartungen verfehlt, schrieb Sandler in einer Studie. Er hält die Aktien aber weiterhin für attraktiv bewertet und beließ es bei seiner "Buy"-Einstufung. Das Kerngeschäft sei auch im abgelaufenen Quartal solide gewachsen.

    Positiv äußerte sich auch die Analysten Scott Devitt von Morgan Stanley. Der gesunkene Erlös je angeklickter Anzeige bereite ihm keine Sorgen und sei angesichts des schnelleren Wachstums in Schwellenländern akzeptabel, schrieb Devitt in einer Studie. Er votiert bei einem Kursziel von 996 Dollar mit "Overweight". Scott Kessler, Analyst von S&P Capital IQ, hob sein Kursziel in einem Kommentar zu den Resultaten von 925 auf 950 US-Dollar an. Er stuft die Papiere allerdings unverändert mit "Hold" ein und gab zu bedenken, dass vor allem das Mobil-Geschäft herausfordernd bleibe./mis/he