19.01.2015 12:00:48

Aktien Frankfurt: Dax schafft nächsten Rekord - Hoffnung auf EZB-Geld treibt an

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf noch mehr billiges Notenbank-Geld hat den DAX am Montag auf einen neuen Rekordstand getrieben. Die Märkte seien extrem optimistisch, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag mit der Ankündigung umfangreicher Käufe von Staatsanleihen ein starkes Zeichen setze, schrieb Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG. Die Geldflut der Notenbanken treibt seit Jahren die Märkte.

Im frühen Handel stieg der deutsche Leitindex bis auf gut 10 253 Punkte und setzte damit seinen Höhenflug fort. Am Mittag behauptete er noch ein Plus von 0,46 Prozent auf 10 214,90 Punkte. Bereits am Freitag hatte das Börsenbarometer nach den Turbulenzen um die Entkoppelung des Franken zum Euro historische Bestmarken erreicht und nachbörslich sogar erstmals die Marke von 10 300 Punkten übersprungen.

Der MDAX der mittelgroßen Werte notierte nach einem Sprung bis auf rekordhohe 17 783 Punkte noch 0,54 Prozent im Plus bei 17 770,64 Punkten. Der TecDAX kletterte 0,57 Prozent auf 1447,74 Punkte; für den Technologiewerte-Index bedeutete das immerhin den höchsten Stand seit Mitte 2001. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 rückte um 0,30 Prozent vor.

ERWARTUNGEN AN EZB BERGEN ENTTÄUSCHUNGSPOTENZIAL

Alles andere als die Ankündigung eines "QE"-Programms ("Quantitative Easing") der EZB würde die Akteure am Aktienmarkt enttäuschen, sagte Analystin Claudia Windt von der Helaba mit Blick auf die anstehende Notenbank-Sitzung am Donnerstag. Bis zum Höhepunkt der Woche rechnen Marktteilnehmer mit einiger Nervosität. Zum Wochenauftakt blieb das Handelsvolumen gedämpft, da die Wall Street wegen des Feiertags Martin Luther King Day geschlossen bleibt und etliche amerikanische Investoren am Markt fehlten.

Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar sprach von guten Chancen für weitere Dax-Gewinne. "Allerdings sollte nach dem jüngsten Höhenflug nicht alles auf einmal investiert werden", warnte er vor zu hohen Erwartungen.

KURSEINBRUCH IN CHINA LÄSST DAX KALT

Die massiven Kursverluste in China ließen den Dax kalt. Dort hatte die Wertpapieraufsicht den kreditfinanzierten Aktienkauf aus Sorge um eine Überhitzung des Marktes eingeschränkt. Der Wertpapierkauf auf Pump gilt als einer der Treiber an den chinesischen Festlandbörsen im vergangenen Jahr. Auch die jüngste Verschärfung des Konflikts zwischen der Ukraine und den prorussischen Separatisten im Osten des Landes sowie die anstehenden Wahlen in Griechenland könnten dem Markt derzeit kaum etwas anhaben, erklärte Windts Helaba-Kollege Christian Schmidt.

Bei den Einzelwerten ragten die Aktien des Medizinkonzerns Fresenius (Fresenius SECo) heraus: Nach einem Rekordhoch bei 49,44 Euro gewannen sie zuletzt 1,11 Prozent auf 48,85 Euro und gehörten zu den Favoriten im Dax. Beobachter führten dies darauf zurück, dass die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P ) die Kreditwürdigkeit seit Freitagabend positiver als zuvor bewerte. Mit der Anhebung von "BB+" auf "BBB-" liegt die Bonität wieder im Bereich "Investment Grade" - das heißt, die Analysten der Ratingagentur stufen die Wertpapiere des Unternehmens nicht mehr als spekulativ an.

Für die Merck KGaA (Merck) ging es um 1,45 Prozent hoch. Der Chemie- und Pharmakonzern sieht sich trotz der Euro-Schwäche gegen einen Aufschlag bei der milliardenschweren Übernahme des US-Pharmaspezialisten Sigma Aldrich geschützt. Am Preis ändere sich auch in Euro gerechnet nichts, weil das Geschäft gegen Devisenkursrisiken abgesichert sei, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Im SDAX der geringer kapitalisierten Unternehmen sprangen die Anteilsscheine des neu hinzugekommenen Autozulieferers Hella um 2,68 Prozent nach oben./gl/das

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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