20.05.2009 15:24:00

Aktien Frankfurt: Gewinne - DAX bleibt zuletzt knapp unter 5.000 Punkten

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax <DAX.ETR> ist am Mittwoch in einem freundlichen Marktumfeld um die Marke von 5.000 Punkte gependelt. Vom Tageshoch bei 5.019,88 Punkten fiel er aber auch diesmal wieder zurück und notierte am Nachmittag mit plus 0,69 Prozent bei 4.994,01 Punkten knapp unter dieser Schwelle. Bereits am Dienstag hatte der Leitindex die Marke nur kurz übersprungen. Der MDAX <MDAX.ETR> der mittelgroßen Werte stieg um 1,30 Prozent auf 5,933,01 Zähler. Für den Technologiewerte-Index TecDax <TDXP.ETR> ging es um 2,90 Prozent auf 635,74 Zähler hoch.

    "Der DAX kämpft mit der 5.000-Punkte-Marke", kommentierte Händler Stefan Söllner von der Postbank. Wichtiger als diese symbolische Marke sei allerdings die 200-Tage-Linie, über die der Leitindex geklettert sei - nun stiegen vermehrt Anleger ein, die Angst hätten, den weiteren Aufwärtstrend zu verpassen. Die aktuelle Rally werde eindeutig von Europa getragen, aus Übersee seien keine Kurstreiber auszumachen.          Aktien der Autobauer Volkswagen (VW) <VOW.ETR> <VOW3.ETR> und Porsche <PAH3.ETR> standen einmal mehr im Fokus der Anleger. Nach den jüngsten Streitereien wollen die Familien Piech und Porsche nun wieder das Kriegsbeil begraben und "das Ziel des integrierten Automobilkonzerns weiter verfolgen". Nach Einschätzung eines Händlers ist dies positiv für Porsche, nachdem die Aktie nach dem Abbruch der Gespräche durch VW unter Druck geraten war. Zuletzt gab es ein Spitzentreffen zwischen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger, bei dem es nach dpa-Informationen um eine Unterstützung des Landes für den hoch verschuldeten Sportwagenbauer ging. Auch soll VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech seinen Widerstand gegen den Plan aufgegeben haben, dass Porsche mit einem Investor seine finanzielle Schieflage in den Griff bekommt. Die Porsche-Vorzüge legten um 4,36 Prozent auf 43,10 Euro zu. Für VW-Stämme <VOW.ETR> ging es um moderate 0,16 Prozent auf 219,69 Euro nach unten.          Lufthansa-Titel <LHA.ETR> stiegen nach den jüngsten Zahlen des Konkurrenten Air France-KLM <PAF.PSE> <AFR.FSE> um 4,63 Prozent auf 9,950 Euro. Ein Händler wertete den geringer als erwartet ausgefallenen Verlust des französischen Konkurrenten als tendenziell positiv. Zudem berichtete die "Financial Times", dass die Lufthansa ihre geplante Übernahme der britischen Airline BMI British Midland absagen könnte, wenn die Mehrheitsaktionäre nicht mehr Kapital bereitstellten. Das wiederum bewertete ein weiterer Marktteilnehmer als kursneutral.          Die Papiere der Deutschen Bank <DBK.ETR> gewannen 2,11 Prozent auf 46,750 Euro, wogegen Postbank-Titel <DPB.ETR> 4,89 Prozent auf 17,30 Euro verloren. Es gab Gerüchte, wonach die Deutsche Bank eine eigene Aktie für zwei Postbank-Aktien geboten haben soll. Ein Händler glaubte nicht, dass an den Spekulationen "etwas dran ist". Die Deutsche Bank wollte sich nicht dazu äußern.

         Nach einem Pressebericht und einer Hochstufung sprangen die Papiere von Continental <CON.ETR> um 11,22 Prozent auf 22,21 Euro an. Das "Handelsblatt" berichtete, der Automobilzulieferer könnte mit dem hochverschuldeten Konkurrenten Schaeffler auch fusionieren. Damit könnte die Übernahme von Continental durch Schaeffler wegen der Finanzprobleme in einem sogenannten "Reverse Take-over" enden und Conti könnte Schaeffler schlucken. Als weiteren Grund für den Kurssprung nannten Marktteilnehmer eine Studie von Goldman Sachs, in der die Conti-Aktien von Neutral" auf "Buy" hochgestuft wurden.          Vossloh-Titel <VOS.ETR> rückten um 5,00 Prozent auf 86,69 Euro vor. Der Verkehrstechnik-Konzern bekommt zwar nun die Wirtschaftskrise ebenfalls zu spüren. Besonders das Geschäft mit Diesel-Lokomotiven sieht Vorstandschef Werner Andree leiden. "Über den Erwartungen liegende Erfolge an anderer Stelle im Konzern sollten dies jedoch kompensieren können", so Andree. Angesichts dessen hält der Vorstand an seinen Wachstumsprognosen für dieses und das kommende Jahr fest. Ein Händler wertete dies positiv.

    Gute Zahlen sorgten bei Pfleiderer-Titeln <PFD4.ETR> für Kursgewinne von 10,06 Prozent auf 5,47 Euro. Der Möbel- und Bauzulieferer verdiente im ersten Quartal operativ mehr als von Experten erwartet. Der Umsatz sank allerdings stärker als prognostiziert. Zudem wagt das Unternehmen weiter keine Prognose für das laufende Jahr. Ein Händler bestätigte, dass die Zahlen bis auf den Umsatz besser als erwartet ausfielen. Vor allem der operative Gewinn sehe sehr gut aus. Positiv wertete er zudem weitere Kostensenkungsmaßnahmen. Die Zahlen hätten den Kurs gestützt, meinte der Marktteilnehmer.          Der endgültige Quartalsbericht von Wirecard <WDI.ETR> ließ die Aktie um 5,63 Prozent auf 6,71 Euro fallen. Dieser sei lediglich eine Bestätigung der vorläufigen Zahlen, sagten Händler. Gleiches gelte für den Ausblick auf das Gesamtjahr. Der Zahlungsabwickler steigerte zum Jahresauftakt Umsatz und Gewinn und stellte für 2009 unverändert ein Wachstum beim Gewinn vor Zinsen und Steuern von 10 bis 25 Prozent in Aussicht. MediGene-Papiere <MDG.ETR> rückten hingegen um 6,32 Prozent auf 4,54 Euro vor. Die US-Zulassungsbehörde FDA erteilte dem Biotechnologieunternehmen den so genannten Orphan Drug Status für Paclitaxel, den Wirkstoff in seinem Medikamentenkandidaten EndoTAG-1. Dieser wird vergeben für Arzneimittel zur Behandlung seltener und schwerer Krankheiten und soll deren Entwicklung fördern./gl/la          --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!