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20.10.2015 14:53:40

Aktien Frankfurt: Moderate Verluste - Anleger warten auf EZB-Signal

FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem DAX ist am Dienstag nach der jüngsten Erholung die Luft ausgegangen. Nach anfänglichen Gewinnen rutschte der deutsche Leitindex bist zum Nachmittag 0,20 Prozent ins Minus auf 10 143,83 Punkte. Ein Händler begründete den Stimmungsumschwung mit einer verringerten Fantasie in puncto einer weiteren geldpolitischen Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB). Dies habe auch dem Kurs des Euro Auftrieb gegeben, was ebenfalls auf dem Aktienmarkt gelastet habe. Ein stärkerer Euro erschwert heimischen Firmen den Export

Der Index der mittelgroßen Werte MDAX verlor am Dienstag 0,17 Prozent auf 19 715,46 Zähler und der Technologiewerte-Index TecDAX büßte 0,16 Prozent auf 1758,13 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 fiel um mehr als ein halbes Prozent.

HÄNDLER: HANDLUNGSDRUCK AUF EZB HAT ETWAS NACHGELASSEN

Laut einer Umfrage der EZB haben die Banken in der Eurozone die Bedingungen für die Kreditvergabe weiter gelockert. Das mindert dem Händler zufolge etwas den Druck auf die Notenbanker, ihre Unterstützung weiter anzukurbeln. Die EZB versucht seit geraumer Zeit gegen die schwache Kreditvergabe im Währungsraum anzukämpfen - etwa mit einem breit angelegtes Anleihen-Kaufprogramm.

Gespannt warten die Anleger daher auf den Donnerstag, wenn die EZB sich äußern wird. Volkswirte rechnen dann zwar nicht mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik. Investoren erhoffen sich jedoch Signale, ob und wann die EZB etwa ihr riesiges Wertpapierkaufprogamm ausweiten könnte.

KAUFEMPFEHLUNG TREIBT TELEKOM AN

Die Aktien der Deutschen Telekom (Deutsche Telekom) verteuerten sich nach einer Kaufempfehlung der US-Investmentbank Goldman Sachs an der Dax-Spitze um mehr als 2 Prozent. Auch die Papiere des Autozulieferers Continental profitierten ein Stück weit von einem Analystenkommentar. Sie stiegen nach einer Empfehlung der US-Investmentbank Morgan Stanley um ein halbes Prozent.

Im TecDax stieg der Kurs von Manz um fast 7 Prozent. Der Maschinenbauer treibt seine breitere Aufstellung voran und entwickelt nun gemeinsam mit adidas eine automatisierte Fertigungstechnologie für die Sportartikelproduktion. Die im deutschen Leitindex notierten Aktien von Adidas legten um fast 1 Prozent zu.

LUFTHANSA-KURS FÄLLT

Bei der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) lastete hingegen der weiter zugespitzte Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern auf der Stimmung. Die Flugbegleiter drohen der Airline mit Streik. Die zuletzt deutlich erholten Papiere verbilligten sich um 1 Prozent.

Die Deutsche Bank zog die Blicke angesichts einer peinlichen Überweisungspanne auf sich. Ein Mitarbeiter des Geldhauses in London überwies nach einem Bericht der "Financial Times" im Juni versehentlich 6 Milliarden Dollar auf ein Konto eines US-Hedgefonds. Grund sei ein Vertipper gewesen. Im Umfeld der Bank hieß es, das Geld sei auf einem Zwischenkonto gelandet und sofort zurückgeholt worden. Niemandem sei ein finanzieller Schaden entstanden. Die Aktien des Finanzkonzerns fielen um 1,63 Prozent, nachdem sie am Vortag merklich zugelegt hatten./mis/das

--- Von Michael Schilling, dpa-AFX ---

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