13.09.2007 18:13:00
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Aktien Frankfurt Schluss: DAX fester - US-Konjunkturdaten geben Auftrieb
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stieg in den USA in der abgelaufenen Woche schwächer als erwartet, was nicht nur den meisten Aktien jenseits des Atlantiks zu Kursgewinnen verhalf, sondern auch den deutschen Markt beflügelte. "In der kommenden Woche wird in den Vereinigten Staaten zudem über die Leitzinsen entschieden, und es herrscht unverändert Hoffnung auf eine Senkung", sagte ein Händler.
Favorit im DAX war die Aktie der Deutschen Börse mit plus 3,33 Prozent auf 80,93 Euro. Im Fokus der Anleger standen zum einen erstmals offizielle Aussagen des Frankfurter Marktbetreibers, er habe kein Interesse am Londoner Börse-Anteil der Nasdaq . Zum anderen soll die von sieben europäischen Investmentbanken geplante gemeinsame Konkurrenz-Aktienhandelsplattform "Turquoise" erst Mitte 2008 und damit nochmals später als geplant an den Start gehen.
Gefragt waren auch die Versorger: Die RWE-Aktien verteuerten sich um 1,37 Prozent auf 81,86 Euro. E.ON gewannen 1,11 Prozent auf 124,87 Euro. Laut der "Financial Times Deutschland" (FTD) rückt die EU-Kommission von ihrem Vorhaben ab, den Stromversorgern die Zerschlagung vorzuschreiben. Sie könnten danach weiter Netzbesitzer bleiben. "Das gibt den Versorgern Aufwind", sagte ein Börsianer. Zudem begrüßte der Markt einen Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung", dem zufolge sich RWE-Chef Harry Roels mit dem Aufsichtsrat auf seinen vorzeitigen Abgang geeinigt hat.
Positive Analystenkommentare nach einer Analystenkonferenz am 12. September gaben außerhalb der DAX-Familie der Porsche-Aktie Auftrieb. Sie gewann 3,22 Prozent auf 1.340,00 Euro.
Auch die Banken- und Finanztitel erholten sich und legten zum Teil zu. "Das Thema US-Hypothekenkrise und ihre Auswirkungen gärt aber nach wie vor im Hintergrund und dürfte längerfristig belastend wirken", sagte ein Händler. Die Postbank-Titel verharrten in der Verlustzone und sanken um 0,47 Prozent auf 50,58 Euro. Die Aktie der Commerzbank drehte dagegen ins Plus und stieg um 0,71 Prozent auf 28,38 Euro, die der Deutsche Bank gewann 1,09 Prozent auf 91,18 Euro. Hypo Real Estate (HRE) rückten um 0,79 Prozent auf 38,23 Euro vor, während im MDAX die IKB-Titel um 0,22 Prozent auf 13,38 Euro nachgaben. Premiere gerieten wegen des neuen Wettbewerbs im Bezahl-TV-Geschäft zu den Verlierern im MDAX und gaben 1,34 Prozent auf 14,73 Euro ab. Der Sportrechte-Vermarkter Sportfive steigt mit Handball-, Basketball- und Volleyball-Übertragungen in diesen Markt ein und will in Zukunft auch die Fußball-Bundesliga zeigen. "Wir haben zehn Bundesligisten unter Vertrag und sind daran interessiert, etwas gegen die Monokultur in der deutschen Fernsehlandschaft zu tun", sagte Sportfive-Manager Lars Reckwitz. "Deshalb ist es absolut klar, dass wir um die Fußball-Rechte mitbieten werden."
Im TecDax schlossen Solon im elektronischen Handel mit minus 0,94 Prozent auf 64,45 Euro und wurden anschließend vom Handel auf dem Parkett ausgesetzt. Der Solartechnikkonzern will sich frisches Geld besorgen und beabsichtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine Barkapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital in Höhe von bis zu 10 Prozent zu beschließen./ck/she/he
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