06.08.2008 18:06:00
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Aktien Frankfurt Schluss: DAX nach Schlussrally etwas fester - Zahlen im Blick
Die Aktien von Henkel stiegen nach frühen Verlusten im Laufe des Tages und schlossen 4,35 Prozent höher bei 27,33 Euro. Händler zeigten sich erfreut, dass der Konsumgüterkonzern im zweiten Halbjahr Preissteigerungen durchsetzen wolle. Auch das Effizienzprogramm komme rascher voran als geplant, wodurch nun in diesem Jahr zehn Millionen Euro mehr an Synergien erwartet würden als bisher.
Die Papiere der Deutschen Börse profitierten von positiven Analystenkommentaren und gewannen 2,76 Prozent auf 72,25 Euro. Die Investmentbank Goldman Sachs startete die Beobachtung des Titels mit "Buy" und einem Kursziel von 97 Euro. Auch die Experten von Cheuvreux beurteilen den Titel grundsätzlich positiv. Obwohl die Analysten das Kursziel von 136 auf 101 Euro senkten, beließen sie den Titel auf der "Selected List". Die Aktie der Münchener Rück verteuerte sich nach Vorlage der endgültigen Zahlen um 2,32 Prozent auf 112,93 Euro. Der Versicherer will trotz des gesenkten Gewinnziels für das Gesamtjahr eine unverändert hohe Dividende von mindestens 5,50 Euro je Aktie zahlen und geht davon aus, dass die Aufweichung des Preisniveaus am Rückversicherungsmarkt früher zu Ende sein könnte als bislang gedacht. Im zweiten Quartal war der Überschuss nach Minderheiten infolge der Kapitalmarktkrise von 1,140 Milliarden auf 599 Millionen Euro eingebrochen. "Nach der Gewinnwarnung vor ein paar Tagen sind die blanken Zahlen okay", sagte ein Börsianer.
Commerzbank-Titel sackten hingegen nach anfänglichen Gewinnen mit minus 1,46 Prozent auf 21,63 Euro ans DAX-Ende. Marktteilnehmer sagten, die Zahlen seien besser als erwartet, sie monierten allerdings eine überraschend hohe Risikovorsorge. Die Finanzkrise hatte dem Institut auch im zweiten Quartal einen Dämpfer verpasst und den zweiten Gewinneinbruch in Folge beschert. Ein Börsianer verwies zudem auf einen belastenden Bericht im "Handelsblatt". Dort hieß es unter Berufung auf nicht näher genannte Finanzkreise, die Fusionsgespräche mit der Allianz-Tochter Dresdner Bank seien zum Stillstand gekommen und könnten im schlimmsten Fall abgeblasen werden. Grund sei das anhaltende Misstrauen zwischen beiden Banken.
Im MDAX ging es für Anteilsscheine von Fuchs Petrolub mit minus 8,02 Prozent auf 46,08 Euro ans Indexende. Die Bilanz des Schmierstoffherstellers enttäuschte die Marktteilnehmer. Während etwa die Umsätze im ersten Halbjahr noch etwas besser als prognostiziert ausgefallen seien, sei die Profitabilität doch etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagte ein Händler. Analyst Martin Rödiger von Cheuvreux sagte, das Unternehmen habe die Prognosen leicht verfehlt. Dass die hohen Rohstoffkosten bereits in dem gerade abgelaufenen Quartal zu Belastungen geführt hätten, habe ihn überrascht. Die Aktien von ProSiebenSat.1 stiegen nach Verlusten im frühen Handel und schlossen 1,94 Prozent höher bei 6,31 Euro. Von Händlern hieß es, die Zahlen des deutschen Fernsehkonzerns für das zweite Quartal seien in Ordnung gewesen seien. Vor deren Veröffentlichung hätten noch schlechte Zahlen des britischen Wettbewerbers ITV belastet. Im TecDax drehten die Titel von Rofin-Sinar nach der Vorlage ihrer Quartalszahlen ins Plus und gewannen letztlich deutliche 10,02 Prozent auf 25,80 Euro. Analyst Tobias Loskamp von Landsbanki Kepler zufolge übertrafen die Zahlen des deutsch-amerikanischen Laserspezialisten deutlich die durchschnittlichen Markterwartungen. Kurz vor Veröffentlichung der Zahlen waren die Titel noch auf ihr Tagestief von 22,34 Euro gefallen./gl/fj
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