21.08.2008 18:03:00
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Aktien Frankfurt Schluss: Uneinheitlich - Finanzkrise drückt DAX ins Minus
Marktanalyst Jochen Intelmann von der Hamburger Sparkasse verwies als Belastung auf sich hartnäckig haltende Befürchtungen, wonach die US-Banken weitere Abschreibungen vornehmen müssen oder geplante Kapitalerhöhungen nicht stemmen können. Auch der wieder anziehende Ölpreis habe zu der trüben Stimmung beigetragen. Das hingegen in den USA der Philadelphia-Fed-Index im August besser als erwartet ausgefallen sei, habe vor diesem Hintergrund kaum für positive Impulse sorgen können.
Finanztitel und rohstoffsensible Werte gaben dementsprechend besonders deutlich nach. So verloren Commerzbank-Aktien 2,66 Prozent auf 19,62 Euro und Titel der Lufthansa fielen um 2,54 Prozent auf 14,02 Euro.
Ein Bericht im "manager magazin", dem zufolge Daimler den Börsengang seiner Nutzfahrzeug-Sparte erwäge und das Sparprogramm ausweiten könnte, ließ die Aktien zunächst bis auf 41,29 Euro steigen. Nach dem prompten Dementi des Autobauers gaben die Titel jedoch ihre Aufschläge wieder ab und schlossen mit einem Minus von 0,51 Prozent auf 39,75 Euro. Analyst Heiko Möhringer von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) bewertete den Bericht skeptisch. Der Autobauer sei bei den Nutzfahrzeugen recht gut aufgestellt, sagte der Experte. Die Aktien von Continental zählten nach dem Ende des Übernahmekampfes gegen die fränkische Schaeffler-Gruppe zu den wenigen Gewinnern im Dax und legten um 0,42 Prozent auf 73,80 Euro zu. Schaeffler hatte in der Nacht zum Donnerstag das Angebot je Conti-Aktie auf 75 Euro erhöht und so für eine friedliche Einigung mit dem Autozulieferer gesorgt. Die neue Offerte sei keine Überraschung, hieß es einstimmig am Markt. Unterschiedlich erstaunt zeigten sich die Börsianer dagegen über den angekündigten Rücktritt von Konzernchef Manfred Wennemer. Fraglich sei zudem, was die Franken vorhätten, wenn ihnen mehr als die noch benötigten Anteile für die angestrebte Minderheitsbeteiligung von maximal 49,99 Prozent angeboten würden.
Am MDAX-Ende brachen Titel von Arcandor um 9,68 Prozent auf 5,41 Euro ein. Die Aktien des Handels- und Touristikkonzerns hätten in dem schwachen Marktumfeld die charttechnische Unterstützungslinie von 6,00 Euro unterschritten, sagten Börsianer. Damit habe sich der Verkaufsdruck durch chartorientierte Anleger verstärkt, hieß es.
Nordex-Papiere hingegen stiegen im TecDAX nach Halbjahreszahlen um 4,91 Prozent auf 22,86 Euro. Der Windkraftanlagen-Hersteller hatte trotz eines rückläufigen Gewinns im zweiten Quartal die Prognose für 2008 bestätigt. Händler bewerteten das Zahlenwerk sowie den Ausblick als insgesamt "leicht positiv". Die Titel der IKB sprangen im SDAX um 7,84 Prozent auf 2,89 Euro hoch. Nach dem beschlossenen Verkauf der angeschlagenen Mittelstandsbank an den US-Finanzinvestor Lone Star werde nun vor allem auf das Pflichtangebot spekuliert, hieß es am Markt. Dieses muss den Aktionären in der Regel gemacht werden, sobald ein Käufer mehr als 30 Prozent der Aktien eines Unternehmens erwirbt. Papiere der Beteiligungsgesellschaft Arques Industries litten unter der Senkung ihrer Jahresprognose und waren mit einem Minus von 5,62 Prozent auf 7,73 Euro der Verlierer in dem Index./la/he
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