13.09.2013 18:08:34

AKTIEN IM FOKUS 2: Kabel Deutschland springen hoch - Vodafone am Ziel

    (neu: Schlusskurse sowie Aussage zum MDax-Verbleib von der Commerzbank)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Vodafone ist bei Kabel Deutschland (KD) am Ziel und hat den Aktien des deutschen Kabelnetzbetreibers damit zu einem kräftigen Kurssprung verholfen. Nachdem nun klar ist, dass die Übernahme durch den britischen Mobilfunkkonzern über die Bühne geht, zogen die Titel im MDAX um 6,29 Prozent auf 91,82 Euro an. Zuvor hatten sie bei 91,97 Euro ein Rekordhoch seit ihrem Börsengang im März 2010 erreicht. Der Index mittelgroßer Werte (MDAX) legte zugleich um 0,11 Prozent zu. In London dagegen bewegten sich die Vodafone-Papiere kaum: Sie legten im etwas schwächeren FTSE 100 um moderate 0,90 Prozent auf 212 Pence zu.

    Die Briten hatten am Vorabend mitgeteilt, dass ihnen die notwendige Mehrheit von 75 Prozent der KD-Aktien zum Kauf angeboten wurde. Genauere Angaben wurden noch nicht gemacht. Vodafones Offerte, die am Mittwoch abgelaufen war, hatte bei 87 Euro je Aktie inklusive einer Dividende von 2,50 Euro gelegen. Sie war zugleich aber an die Bedingung geknüpft worden, dass ihnen mindestens drei Viertel angedient werden müssen. Am Dienstagabend noch hatte der Anteil der angebotenen Papiere unter 16 Prozent gelegen. Nun gibt es eine Nachtender-Frist für die restlichen Aktionäre bis zum 30. September.

ANALYSTIN: EINIGE INVESTOREN AUF FALSCHEM FUSS ERWISCHT

    Analystin Heike Pauls von der Commerzbank sieht den Grund für den kräftigen Kursanstieg der Kabel-Deutschland-Aktie vor allem in so genannten Shorteindeckungen. "Das dürften einige auf dem falschen Fuß erwischt worden sein, weil sie gedacht haben, dass die Übernahme scheitert." Diese Investoren hatten wohl aufgrund der bis zuletzt sehr geringen Annahmequote auf fallende Kurse gesetzt und müssen ihre leer verkauften Aktien nun zurückkaufen, um Verluste zu begrenzen.

    Eine gewisse Rolle könnte laut Pauls auch die Hoffnung auf ein Squeeze-Out spielen, also auf ein Herauskaufen der verbliebenen Aktionäre, sobald die Übernahmeschwelle von 95 Prozent erreicht ist.

TELEKOMMARKT KÖNNTE IN BEWEGUNG KOMMEN

    Analyst Stefan Borscheid von der LBBW kommentierte: "In den vergangenen Tagen hatte es zwar einige Spekulationen gegeben, Vodafone könnte den 75-Prozent-Wert verfehlen, letztendlich ist das Erreichen der erforderlichen Annahmequote aber keine wirkliche Überraschung." Wesentliche Bedenken der Aufsichtsbehörden erwartet er zugleich nicht. Der deutsche Telekommarkt könnte dagegen nach Ansicht des Experten durch die Übernahme in Bewegung kommen. Inklusive der DSL-Kunden Vodafones käme das kombinierte Unternehmen seinen Schätzungen zufolge auf einen Breitbandmarktanteil von fast 35 Prozent in den von Kabel Deutschland adressierbaren Gebieten (marketable homes).

    "Zusammen mit der Deutschen Telekom (Deutsche Telekom) würde Vodafone/Kabel Deutschland unseren Schätzungen zufolge fast drei Viertel des Festnetz-Breitbandmarktes in diesen Regionen auf sich vereinen." Borscheid rechnet daher aufgrund der stärkeren Marktposition des neuen, kombinierten Unternehmens mit einer weiteren Konsolidierung im Bereich der DSL-Netze. "Seine Stärken dürfte eine kombinierte Vodafone/Kabel Deutschland aber nicht nur bei Breitbandanschlüssen, sondern auch durch das Angebot von Bündelprodukten (Mobilfunk/Breitband/Festnetz) ausspielen", schrieb er.

SOLLTE KD AUS DEM MDAX FALLEN KOMMT SGL WOHL WIEDER REIN

    Sollten Vodafone bis Ende September übrigens insgesamt mehr 90 Prozent aller KD-Aktien angeboten worden sein, muss der Kabelnetzbetreiber den MDax verlassen. Nach der Bekanntgabe erfolgt der Ausschluss nach zwei vollen Handelstagen. Dann hätte die bis dahin aus dem Index der mittelgroßen Werte herausgefallene SGL Group (SGL Carbon) wieder gute Chancen auf eine Rückkehr. "Aktuell spricht gegen dieses Szenario allerdings, dass sich der Hedgefonds Elliot kürzlich mehr als zehn Prozent an Kabel Deutschland gesichert hatte und alle passiv gemanagten Fonds ihre Anteile Vodafone nicht andienen dürfen", sagte Index-Expertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank./ck/men/she

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