29.07.2013 22:29:38
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AKTIEN IM FOKUS 2: Publicis und Omnicom nach Rekordhoch wenig verändert - Fusion
PARIS/NEW YORK (dpa-AFX) - Eine geplante Fusion unter Gleichen hat die Aktien der beiden Werbe- und PR-Unternehmen Publicis und Omnicom (Omnicom Group) am Montag zeitweise auf Rekordhöhen getrieben. Die Publicis-Aktie erreichte bei 63,27 Euro ihren Höchststand, die von Omnicom bislang bei 70,50 US-Dollar. Mehrere Analysten äußerten sich positiv zu dem Vorhaben. Die Frage, ob Konkurrenten großer Marken wie etwa Coca-Cola und PepsiCo sich unter ein Dach bringen lassen wollen, überschattete allerdings im Handelsverlauf die Euphorie.
Im etwas schwächeren S&P-500-Index (S&P 500) gab das Papier von Omnicom bis Handelsschluss um 0,55 Prozent auf 64,75 Dollar nach. Die Aktie von Publicis hatte im prozentual unveränderten Cac 40 (CAC 40) bis zum europäischen Handelsschluss nur noch 0,08 Prozent auf 59,40 Euro hinzugewonnen.
ANALYST: 'SEHR SINNVOLLER ZUSAMMENSCHLUSS'
Der französische und der amerikanische Konzern würden bei Erfolg die WPP Group
Von einem überraschenden, aber "sehr sinnvollen" Zusammenschluss sprach Analyst Charles Bedouelle von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas. Omnicom bringt laut Bedouelle seine Kompetenz als Branchenbester in puncto Kreativität in das neue Unternehmen ein, Publicis habe indes im Digitalbereich die Nase vorn. Die weitere Konsolidierung des Sektors dürfte außerdem allen Wettbewerbern zugute kommen, erwartet er.
SYNERGIEN UND STEUERVORTEILE
Analyst Alex Wisch von S&P Capital sowie seine Kollegin Tamsin Garrity von der schweizerischen UBS verwiesen auf Kostensynergien. Allerdings, so Garrity, seien beide Aktien zuletzt schon mit einem Preisaufschlag zum Sektor gehandelt worden. Daher blieb sie bei ihrer neutralen Einschätzung für die Publicis-Aktie. Das Votum von S&P Capital für Publicis lautet "Buy" mit einem Kursziel von 66 Euro. Analyst Wisch sieht dennoch nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken. Aufgrund von Interessenkonflikten könnten wichtige Kunden abtrünnig werden, schrieb er unter anderem.
"Vor allem für die Omnicom-Aktionäre ist das Transaktionsvorhaben positiv", kommentierte die JPMorgan-Analystin Alexia Quadrani und beließ die Aktie auf "Overweight". Auch sie hob unter anderem potenzielle Kostensynergien hervor. Auch mit Blick auf die Steuerquote dürfte der Deal für Omnicom Vorteile haben und diese von aktuell 34 Prozent auf 28 bis 29 Prozent sinken. "Wir rechnen mit mehr als 500 Millionen Dollar Einsparungen innerhalb der nächsten fünf Jahre", schrieb sie in diesem Zusammenhang. Konflikte mit Kunden dürften hingegen ihres Erachtens nicht so stark sein wie von einigen befürchtet, auch wenn es kurzfristig zu Störungen kommen dürfte./ck/he
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