Aktien New York: Moderate Verluste nach Rekordjagd

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch ihrer jüngsten Rekordjagd Tribut gezollt und moderat nachgegeben. Auf dem aktuellen Niveau seien die Bewertungen sehr hoch, begründete ein Aktienstratege die verhaltene Kursentwicklung. Die zu Ende gehende Berichtssaison der Unternehmen sei zwar erwartungsgemäß solide verlaufen, doch das Gewinnwachstum bleibe mäßig. Vor allem Öl- und Bankentitel standen unter Druck.

Zuletzt sank der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) um 0,17 Prozent auf 18 501,58 Punkte. Zu seinem Rekordhoch aus dem Juli fehlen ihm indes nur noch 0,65 Prozent oder 120 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) verlor zur Wochenmitte 0,25 Prozent auf 2176,19 Zähler - am Vortag hatte er sich im Handelsverlauf das dritte Mal in Folge auf ein Rekordhoch gekämpft.

An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Auswahlindex NASDAQ 100 um 0,24 Prozent auf 4784,11 Punkte nach unten. Am Dienstag hatte das Börsenbarometer auf dem höchsten Stand seiner Geschichte geschlossen.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren am Mittwoch Mangelware. Die Aktien des Unterhaltungskonzerns Walt Disney zogen an der Dow-Spitze um 1,62 Prozent an. Neben Quartalszahlen sorgte vor allem ein Zukauf für gute Stimmung.

Anthony DiClemente vom japanischen Analysehaus Nomura sprach von ermutigenden Resultaten, wobei der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) die Erwartungen knapp übertroffen habe. Die wichtigste Nachricht sei aber die Beteiligung an der Video-Streaming-Firma BAMTech, die er strategisch positiv bewertet. Diese könne helfen, die anhaltenden Verluste beim Sportsender ESPN zu kompensieren, hieß es in einer Studie der australischen Investmentbank Macquarie. Deren Experten stuften die Aktie hoch und trauen ihr nun eine überdurchschnittliche Wertentwicklung zu.

Dagegen litten die Aktien der Ölkonzerne unter den deutlich sinkenden Preisen für den wichtigen Rohstoff: ExxonMobil (Exxon Mobil) und Chevron gehörten mit Verlusten von 2,23 und 0,69 Prozent zu den größten Verlierern im US-Leitindex.

Jüngst gut gelaufene Banktitel wie JPMorgan (JPMorgan ChaseCo) Goldman Sachs und Bank of America (Verizon Communications) wurden von den Anlegern ebenfalls gemieden. Hier bremste Experten zufolge die weit verbreitete Einschätzung, dass die US-Notenbank Fed keine Eile hat, die Zinsen schon bald anzuheben.

Die Papiere des Pharmakonzerns Mylan büßten nach Zahlen 2,00 Prozent ein. Perrigo-Titel stürzten sogar um 10,30 Prozent ab. Der Hersteller rezeptfreier Arzneimittel hatte sein bisheriges Ziel für den Jahresgewinn gekappt./gl/he