Aktien Osteuropa Schluss: Überwiegend Gewinne - Nur Warschau schwächelt

BUDAPEST/MOSKAU/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Donnerstag überwiegend zugelegt. Im weltweit freundlichen Aktienumfeld schwächelte lediglich der Warschauer Aktienmarkt.

Positive Konjunkturmeldungen aus Deutschland sorgten europaweit für Auftrieb bei den Notierungen. Dort hatte sich die Unternehmensstimmung sowohl in der Industrie als auch im Servicesektor nicht so deutlich eingetrübt wie befürchtet. Schwache Daten aus der Eurozone und aus Frankreich rückten indessen etwas in den Hintergrund.

An der Börse in Moskau schloss der RTS-Interfax-Index (RTS) 1,45 Prozent fester bei 1275,60 Punkten. Dagegen ging es in Warschau für den Wig-30-Index um 0,13 Prozent auf 2619,27 Punkte bergab, und der breiter gefasste Wig-Index (WIG) sank um 0,02 Prozent auf 52 294,93 Punkte.

Größter Kursverlierer im Wig-30 waren Globe Trade Center (GTC) mit einem Minus von 11,27 Prozent. Das Immobilien-Unternehmen wies das neunte Quartal in Folge einen Verlust aus, hieß es aus dem Handel. Dieser fiel zudem weitaus größer aus als am Markt erwartet.

Zahlen kamen auch von Tauron. Der Versorger steigerte im zweiten Quartal den Nettogewinn um 15,4 Prozent, schreibt die Nachrichtenagentur PNB unter Berufung auf das Online-Portal parkiet.com. Die Zahlen übertrafen die Prognosen. Die Aktien schlossen um 0,19 Prozent höher.

Gesucht waren Kernel mit plus 2,88 Prozent. Das Unternehmen ist stark in der Ukraine engagiert. Das am kommenden Dienstag geplante Treffen von Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko könnte laut Marktteilnehmern ein Schritt in Richtung einer Deeskalation der Ukraine-Krise sein.

An der Prager Aktienbörse rückte der Leitindex PX um 0,57 Prozent auf 982,13 Punkte vor. Das Handelsvolumen lag bei 0,39 (zuvor: 0,63) Milliarden tschechischen Kronen. Ein Marktteilnehmer sprach von "Urlaubsstimmung" und "Lethargie" am tschechischen Markt. Die Volumina blieben sehr gering.

Auch bei NWR blieben die Umsätze moderat, nachdem das Unternehmen seine Halbjahreszahlen vorgelegt hatte. NWR verringerte seinen Verlust in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres von 11 Milliarden Kronen (umgerechnet 396 Mio. Euro) im Vorjahreszeitraum auf 1,6 Milliarden Kronen. Die Umsätze gingen um etwa ein Fünftel zurück, schreibt die Nachrichtenagentur CTK. Der Rohstoffkonzern begründete den geringeren Verlust mit geringeren Kosten und höherer Effektivität. Die Aktien büßten indes 8,33 Prozent ein.

Klare Kursverluste gab es auch bei CETV (minus 1,91 Prozent). Finanzwerte präsentierten sich indessen im Plus. Erste Group (Erste Group Bank) verteuerten sich um 0,02 Prozent und VIG stiegen bis Handelsschluss um 1,89 Prozent.

Nach dem gestrigen Feiertag in Ungarn erreichte die Börse in Budapest am Donnerstag deutliche Gewinne. Der Leitindex BUX legte um 1,40 Prozent auf 17 963,98 Punkte zu. Das Handelsvolumen belief sich auf 8,92 (zuletzt: 5,50) Milliarden Forint.

Unternehmensseitig blieb die Nachrichtenlage erneut dünn. Gestützt wurde der Bux unter anderem von klaren Kursgewinnen in Magyar Olay es Gazipari (Mol) (plus 1,58 Prozent) und Magyar Telekom (Magyar Telekom Telecommunications) (plus 1,08 Prozent). OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) gewannen 1,79 Prozent. Dagegen schlossen die Titel des Branchenkollegen FHB Land Credit & Mortgage Bank 0,27 Prozent leichter./bel/APA/gl/stb