02.12.2015 19:23:40

Aktien Osteuropa Schluss: Verluste in schwachem Umfeld - Anleger warten auf EZB

BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Mittwoch in einem schwachen Umfeld weiter nachgegeben. Es herrschte nach wie vor Zurückhaltung vor der am Donnerstag anstehenden Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die meisten Experten rechnen mittlerweile mit weiteren geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen im Kampf gegen die anhaltend niedrige Inflation.

Die jüngsten Inflationsdaten könnten diese Erwartungen weiter verstärkt haben: Gemäß der Schnellschätzung für die Eurozone hat die Inflationsrate im November mit 0,1 Prozent stagniert. Analysten hatten hingegen einen leichten Anstieg erwartet. Die bereinigte Kerninflationsrate sank sogar von 1,1 Prozent im Oktober auf nun 0,9 Prozent.

An der Warschauer Börse ging es für den Wig-30-Index um 1,93 Prozent auf 2104,47 Punkte nach unten. Der breit gefasste Wig-Index (WIG) büßte 1,68 Prozent auf 47 002,61 Punkte ein.

Unternehmensseitig gab es Umsatzzahlen von LPP und CCC. Der Modeeinzelhändler LPP habe seine Einnahmen im November zum Vorjahresmonat um 13 Prozent gesteigert, berichtete die polnische Nachrichtenagentur PNB unter Berufung auf das Online-Portal parkiet.com. Allerdings ging die Bruttomarge - also der Anteil vom Umsatz, der nach Abzug der Herstellungskosten noch übrig bleibt - etwas zurück. Die Aktien gaben 0,44 Prozent ab.

Die Papiere des Schuhhändlers CCC sanken um 1,34 Prozent. Die konsolidierten Umsätze des Unternehmens waren im November zwar um 6,5 Prozent zum Vorjahresmonat gestiegen. Im Oktober seien die Einnahmen jedoch deutlich stärker um 25 Prozent gesteigert worden, schrieb die PNB. Die Zahlen fielen enttäuschend aus, vor allem im Verhältnis zum Wachstum der Verkaufsfläche um mehr als 20 Prozent betrachtet, kommentierte parkiet.com laut der PNB.

Indessen schloss die kanadische PKN Orlen-Tochter, Orlen Upstream Canada, die Übernahme von Kicking Horse Energy ab, berichtete die PNB. Der Wert der Übernahme belaufe sich insgesamt auf 1,075 Milliarden Zloty. Es ist die dritte Übernahme der PKN Orlen in Kanada nach TriOil Resources und Birchill Exploration Limited Partnership. Die Aktien des polnischen Ölkonzerns fielen um 1,41 Prozent.

In Prag fiel der tschechische Leitindex PX um 1,00 Prozent auf 959,39 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 0,57 (Vortag: 0,89) Milliarden tschechischen Kronen.

Belastet wurde der PX vor allem von den Kursverlusten bei CEZ (CEZ AS) (minus 2,49 Prozent) sowie bei den beiden Bankenwerten Erste Group (Erste Group Bank) (minus 1,21 Prozent) und Komercni Banka (minus 2,20 Prozent).

In den Fokus rückte zudem der tschechische Getränkeproduzent Kofala, der sein Debüt am Prager Aktienmarkt feierte. Der Ausgabepreis für die Aktien lag bei 510 Kronen, berichtete die Nachrichtenagentur CTK. Am Ende ihres ersten Handelstags standen die Papiere bei 515 Kronen.

Die Budapester Börse, die sich zuletzt gegen den schwachen Gesamtmarkt gestemmt hatte, beendete die Sitzung am Mittwoch mit tieferen Notierungen: Der ungarische Leitindex BUX büßte 0,69 Prozent auf 23 681,22 Punkte ein. Das Handelsvolumen belief sich auf 9,64 (zuvor: 12,20) Milliarden Forint.

Neue Unternehmensnachrichten blieben zur Wochenmitte rar. Nach unten gezogen wurde der Bux vor allem von den Abschlägen beim Indexschwergewicht Richter Gedeon (minus 2,93 Prozent). Bereits am Vortag hatten die Papiere rund ein halbes Prozent verloren

Bankenwerte schlossen ohne klare Richtung: FHB Land Credit & Mortgage Bank fielen um 0,44 Prozent, während OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) mit einem Plus von 0,62 Prozent aus der Sitzung gingen.

In Moskau verlor der RTS-Interfax-Index (RTS) weitere 0,62 Prozent auf 833,94 Punkte./bel/APA/gl/jha/

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