30.03.2015 22:17:37

Allg. Zeitung Mainz: Einmalige Chance - Kommentar zu Atomverhandlungen mit Iran

Mainz (ots) - Es wird gewiss ein Pokern bis zur letzten Stunde - wenn die so genannte Deadline überhaupt gehalten werden kann. Die Verhandlungen der 5+1-Gruppe über ein Atomabkommen mit dem Iran wären schließlich nicht die ersten, die in eine nicht geplante Verlängerung gingen. In Relation zu dem über zwölfjährigen Verhandlungs- und Blockademarathon zwischen den fünf UN-Vetomächten und Deutschland mit dem Iran wäre eine Verzögerung auch alles andere als tragisch. Leichtfertig darf diese wohl einmalige Chance jedenfalls nicht vertan werden. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe: Ob mit einem Nachfolger Barack Obamas so schnell wieder eine Lösung mit dem Iran gefunden werden kann, darf bezweifelt werden - nicht nur für den Fall des Wahlsiegs eines Republikaners. Die Iraner aber leiden unter den auszehrenden Wirtschaftssanktionen in einer Weise, dass ihre Führung es endlich ernst zu meinen scheint mit der Beschränkung auf die friedliche Nutzung der Kernenergie. Und ein Abkommen unter Einschluss der USA und Russland - das dem Iran rund 8000 Tonnen angereichertes Uran abnehmen soll - wäre ein Signal zum rechten Zeitpunkt für die durch die Ukraine-Krise ausgelöste Konfrontation zwischen Russland und dem Westen. Wegen all dieser Argumente ist natürlich nicht egal, was letztlich auf dem Papier des Abkommens steht - wie viele Zentrifugen dem Iran bleiben, welche Nuklearforschung das Land noch betreiben darf, wer diese Vereinbarung kontrolliert. Ohne einen gewissen Vertrauensvorschuss aber würde der hoch entwickelte Iran niemals in die Staatengemeinschaft zurückkehren können.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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