23.11.2016 22:12:38

Allg. Zeitung Mainz: Entkleidet / Kommentar zu Facebook / Von Friedrich Roeingh

Mainz (ots) - Es gibt kaum etwas Anderes, was unser Leben so erleichtert und bereichert und zeitgleich doch soviel berechtigte Kritik auf sich zieht wie die sozialen Medien. Und Facebook verdient sich diesen Ruf wahrlich redlich. Das jüngste Beispiel dafür sind die Überlegungen des Zuckerberg-Imperiums, sich den größten Internet-Markt der Welt zurückzuerobern, indem man den Machthabern in China gleich das Zensurprogramm mitliefert, das der doch so freiheitlichen Plattform die systemkritischen Zähne ziehen würde - und im Nebeneffekt alle unliebsamen "Netzbeschmutzer" den Zensurbehörden ausliefern würde. Nein, beschlossen ist das noch nicht. Aber schon diese gedankliche Anbiederung legt in entkleidender Weise offen, dass es den Internet-Konzernen im Silicon Valley allein um ihre möglichst unumschränkte Macht geht. Um das Ziel, eine nach Möglichkeit weltumspannende Monopolstellung zu erreichen. Nein, dieser Beitrag wird nicht in Maschinenstürmerei ausarten. Die Ableitung ist eine ganz andere: Wir müssen auf dringend notwendige Spielregeln für die Internetgiganten nicht warten, bis wir darüber mit den Vereinigten Staaten Einvernehmen erzielen. Die Europäische Union sollte stark genug sein, Bedingungen für die Facebooks und Googles zu formulieren, um sie mit den Kommunikations- und Geschäftsregeln einer freiheitlichen Ordnung in Einklang zu bringen. Dazu zählt der Umgang mit volksverhetzenden Beiträgen und Hasskampagnen ebenso wie Urheberrechtsfragen sowie die Gewährleistung von Mindeststandards des Datenschutzes in Zeiten von Big Data. Welche Sprache man mit Facebook sprechen muss, hat das Unternehmen selbst gezeigt.

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