26.08.2013 20:14:58

Allg. Zeitung Mainz: Gefahr bleibt / Kommentar zu Martin Luther King

Mainz (ots) - Barack Obama ist Präsident - aber damit hat sich der Traum des Martin Luther King noch lange nicht erfüllt. Schlimmer noch:Es besteht die Gefahr, dass die erste Präsidentschaft eines Schwarzen im kollektiven Empfinden der amerikanischen Gesellschaft als Alibi und Feigenblatt missbraucht wird - sowohl von denen, die zwar keine Rassisten, aber auch keine Freiheitskämpfer sind und einfach nur ihre Bequemlichkeit haben wollen, als auch bei den anderen, den Unbelehrbaren, für die Schwarze eben "Nigger" sind und immer bleiben. Der Kampf um Gleichheit und damit Freiheit, gegen Rassismus und Diskriminierung, ist noch lange nicht zu Ende, nicht in den USA, nicht in Europa, nirgendwo. Die Fakten liegen auf dem Tisch: In den USA liegt die Wahrscheinlichkeit, hinter Gitter zu kommen, für Schwarze bei 1:15, für Weiße bei 1:106. 27 Prozent der Schwarzen leben in Armut, zehn Prozent der Weißen. Gewiss: Vieles hat sich deutlich zum Besseren gewendet seit den sechziger Jahren. Aber viel Schlechtes sitzt offenbar noch tief verwurzelt. Möglicherweise ist die Spezies Mensch genetisch so veranlagt, dass sie besonders empfänglich ist für Rassismus. Folglich bleibt es eine Grundaufgabe für alle Generationen, an Fortschritten zu arbeiten, hin zu mehr Liberalität. Aber was bedeutet "liberal"? Ist es ausschließlich ein Beweis von Liberalität, in Zeiten des demografischen Wandels Einwanderer, die den Fachkräftemangel lindern, besonders herzlich zu empfangen? Die ehrliche Antwort lautet: Ein Stück Egoismus ist da schon auch mit im Spiel. Ihre Feuerprobe muss Liberalität vor allem dann bestehen, wenn es um uneigennützige Hilfe geht, etwa gegenüber Menschen, die vor dem Hunger fliehen oder vor Kriegen.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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