25.07.2014 17:15:58

Allg. Zeitung Mainz: Harte Schritte / Kommentar zu Jugendämtern

Mainz (ots) - Zugespitzt könnte man es so beschreiben:Jugendämter stehen mit einem Bein im Gefängnis. Sie können bei größter Anstrengung nicht genug Gutes tun, um nicht Ziel staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen oder des Volkszorns zu werden, dann nämlich, wenn etwas schief geht. Und dass irgendwann etwas schief geht, ist sicher. Das Grundgesetz trifft eine Aussage, die eindeutig klingt: "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht." Letzteres ist extrem wichtig, wird aber leider oft nicht laut genug gesagt. Aber wie ist das dann konkret, wenn das Jugendamt den Verdacht hat, dass ein Kind in der Familie gefährdet sein könnte oder zu verwahrlosen droht?Ein Kind den Eltern wegnehmen - ein ganz harter Schritt. Die Sorge: Man gibt den Eltern nicht die Chance, es besser zu machen. Die Horrorvorstellung:ein Kind, das gefährdet erschien, aber in der Familie belassen wurde, stirbt. Vorwurf: Das Jugendamt ist mitschuldig, hat sich nicht genug gekümmert. Es gibt Vorschriften, wann ein Kind aus der Familie genommen werden muss. Aber Papier ist geduldig, und die Wahrheit liegt dann an der Wohnungstür: wegnehmen oder nicht. Das Prinzip kann nur lauten:im Zweifel für die Sicherheit des Kindes, im Zweifel also wegnehmen, so hart das klingen mag. Die eindeutigen Fälle sind zwar einfacher, aber umso trauriger: verwahrloste oder gefährdete Kinder, mitten in Deutschland, mitten in einer Familie - oder immer häufiger als minderjährige Flüchtlinge. Sozialpolitik live: ein Arbeitsfeld, das allerhöchste Anforderungen stellt.

OTS: Allgemeine Zeitung Mainz newsroom: http://www.presseportal.de/pm/65597 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!