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13.04.2014 19:08:58

Allg. Zeitung Mainz: Schleunigst ins Boot / Kommentar zur Eskalation in der Ukraine

Mainz (ots) - Wiederholt sich im Osten der Ukraine demnächst, was sich auf der Krim abgespielt hat? Wenn ja, würde das das Ende eine Epoche markieren, in der sich Europa in atemberaubender Geschwindigkeit von einem gespaltenen Kontinent zu einem selbstbewussten Teil der Welt entwickeln konnte, weil ihm nicht mehr die Vernichtung durch einen dritten Weltkrieg drohte. Möglich wurde das, weil die Sehnsucht der Menschen in Russland nach Selbstbestimmung in Freiheit und jawohl auch nach Wohlstand stärker war als jede Ideologie. Keineswegs mit untergegangen ist aber bis heute ihr Selbstverständnis als Weltmacht. Sie erwarten deshalb Respekt und die Berücksichtigung ihrer Interessen. Stattdessen sehen sie sich seit fast 25 Jahren an den politischen Rand gedrängt. Sie werden - aus ihrer Sicht - nicht gefragt, nicht eingebunden, missachtet, schlicht übersehen. Und das ist keineswegs nur die Sichtweise ehemaliger kommunistischer Kader und KGBler, wie Putin einer ist. Wer also glaubt, er handele in Bezug auf die Ukraine fern derer, die er regiert, der irrt. Und deshalb wird es eine Lösung ohne Zustimmung Russlands nicht geben. Dazu wird es aber nicht kommen, solange man Putin nicht einlädt, relevanter Teil der Lösung zu werden und stattdessen die Faust auf den Tisch legt. Internationale Isolierung und Wirtschaftssanktionen funktionieren nicht einmal gegen Staaten aus der dritten Reihe. Und die sind als Absatzmarkt und Lieferant von Rohstoffen und Energie nicht annähernd so attraktiv wie Russland. Nein: Soll die Ukraine eine selbstbestimmte Zukunft haben
und das geht nur, wenn das friedliche Miteinander in Europa nicht gestört wird, muss man Putin ins Boot holen und auffordern mitzurudern.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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