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04.08.2013 19:53:58

Allg. Zeitung Mainz: Seriös oder dreist? Kommentar zum globalen Terroralarm

Mainz (ots) - Wer globale Terrorwarnungen ausspricht, muss über jeden Zweifel erhaben sein, sonst wird er nicht ernst genommen, auch wenn seriöse Erkenntnisse dahinterstecken. Seit zwei Monaten steht Amerikas Abhörgeheimdienst NSA unter Beschuss, nachdem ein abtrünniger Mitarbeiter - aus welchen Beweggründen auch immer - seinen ehemaligen Arbeitgeber der millionenfachen Bespitzelung von Menschen in vieler Herren Länder bezichtigt hat. Nun gibt genau dieser Arbeitgeber eine weltweite Terrorwarnung heraus, weil gelungen sei, Handygespräche und E-Mails hochrangiger Al-Kaida-Mitglieder abzuhören und mitzulesen. Sind diese Erkenntnisse seriös oder erleben wir gerade ein Rechtfertigungsmanöver der besonders dreisten Art? Unsere seit zwei Monaten täglich wachsende Abscheu vor dem amerikanischen Spitzelmonster hat das Vertrauen in die Arbeit von Geheimdiensten nahezu auf den Nullpunkt sinken lassen. Es nimmt deshalb kaum Wunder, wenn die spöttische Frage aufkommt, warum die NSA überhaupt so lange gebraucht hat, um uns eine Geschichte von islamistischen Terrortrupps aufzutischen, die gerade drauf und dran sind, Botschaften zu stürmen, um Amerikaner, Franzosen, Briten und Deutsche zu massakrieren. Es ist dieser Zweifel an der Seriosität, der den Verantwortlichen bei der NSA, der CIA, dem BND und allen anderen Schlapphüten klar machen sollte, dass sie so nicht weitermachen können. Sonst verlieren sie das Vertrauen derer, die sie schützen sollen. - Und dann gewinnen die, vor denen sie uns schützen sollten.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Peter Schneider Newsmanager Telefon: 06131/485980 desk-zentral@vrm.de

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