04.03.2010 12:48:11
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Allianz sieht Belastung durch "Xynthia" bei 100 Mio bis 300 Mio EUR
MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Wintersturm "Xynthia" hat nach Einschätzung der Allianz bei dem gemessen am Prämienaufkommen größten europäischen Versicherer zu einer Schadenbelastung von 100 Mio bis 300 Mio EUR geführt. Wie der Leiter Research und Development der Rückversicherungstochter Allianz Re, Silvio Tschudi, am Donnerstag in München sagte, umfasst diese erste Schätzung von der Allianz versicherte Schäden in Deutschland, Frankreich, Spanien und Portugal.
Das auf die Risikoanalyse von Katastrophen spezialisierte Unternehmen AIR Worldwide schätzt, dass die aufgrund des Wintersturms "Xynthia" verursachten versicherten Verluste in Frankreich, Belgien, Deutschland und den Niederlanden insgesamt zwischen 1,5 Mrd und 3 Mrd EUR betragen werden. Das starke Orkantief erreichte Ende Februar den Norden Spaniens und Portugals. Es bewegte sich anschließend über Frankreich nach Deutschland.
Damit sei "Xynthia" schadensärmer ausgefallen als vergleichbare Stürme der Vergangenheit, hieß es. Der Sturm gehöre in seinen Auswirkungen zu den stärksten Sturmereignissen der letzten 20 Jahre, bleibe jedoch hinter den Stürmen "Lothar" und "Kyrill" zurück, teilte Allianz Re mit.
Der kalte und schneereiche Winter 2009/10 in Deutschland habe vor allem eine Häufung kleinerer Schadenfälle produziert. Dazu gehörten Stürze auf vereisten Gehwegen, Rohrbrüche oder witterungsbedingte Firmenschließungen, so die erste Bilanz.
Der kalte Winter sei jedoch kein Beweis für oder gegen einen Klimawandel, sagte Tschudi. Besonders kalte Winter oder extrem heiße Sommer habe es immer wieder gegeben. Tabellen und Studien wiesen darauf hin, dass die Temperaturen weltweit tatsächlich stiegen. Zugleich nähmen die Niederschlagsmengen in Form heftiger Regen- oder Schneestürme ebenfalls zu.
Mit Heftigkeit und Frequenz steige auch das Schadenpotenzial eines Naturereignisses, hieß es weiter. Mit steigender Tendenz resultierten inzwischen 40% der Schäden im Allianz Industrieversicherungsgeschäft aus Naturkatastrophen. "In den letzten dreißig Jahren haben sich die Versicherungsleistungen für Opfer von Wetterkatastrophen verfünfzehnfacht," sagte Markus Stowasser, Meteorologe in Tschudis Team. "Nach unseren Schätzungen werden die versicherten Schäden zwischen 2010 und 2019 auf durchschnittlich 41 Mrd USD pro Jahr zunehmen."
Webseite: www.allianz.com DJG/rso/has Dow Jones Newswires March 04, 2010 06:15 ET (11:15 GMT)- - 06 15 AM EST 03-04-10
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