Spin-off |
12.11.2022 23:11:00
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Analysten-Schätzungen: SpaceX-Internetsparte Starlink könnte 2025 Sprung an die Börse wagen
• Musk: Umsätze von Starlink müssen vor IPO berechenbar sein
• Analysten von CCS Insight glauben an Starlink-Börsengang 2025
Dass Multi-Unternehmer Elon Musk eines Tages Starlink von seinem privaten Weltraumunternehmen SpaceX abspalten und an die Börse bringen will, ist längst kein Geheimnis mehr. Bereits im Jahr 2019 schrieb er laut "CNBC" in einer Mail an SpaceX-Mitarbeiter, dass es wahrscheinlich Sinn mache, "Starlink in ungefähr drei Jahren oder so an die Börse zu bringen". Den Zeitplan für einen Börsengang der SpaceX-Sparte, die ihren Kunden Breitband-Internet über Satelliten zur Verfügung stellt, hat der Tausendsassa zwar mittlerweile geändert, an einem Börsengang scheint er aber nach wie vor festzuhalten. Auf Twitter schrieb Musk 2021, dass der Umsatz von Starlink vor einem IPO "einigermaßen vorhersehbar" sein müsse, was mindestens noch ein paar Jahre dauern werde. "Früher an die Börse zu gehen, wäre sehr schmerzhaft", so der SpaceX-CEO.
At least a few years before Starlink revenue is reasonably predictable. Going public sooner than that would be very painful. Will do my best to give long-term Tesla shareholders preference.
- Elon Musk (@elonmusk) June 24, 2021
Im Juni 2022 sagte Musk laut "CNBC" über die Börsenpläne für Starlink: "Ich bin mir nicht sicher, wann das stattfindet, aber vielleicht ungefähr - ich weiß es nicht, ich rate nur - in drei oder vier Jahren". Dabei betonte er noch einmal, dass das Geschäft von Starlink vorher reibungslos laufen und eine gute Vorhersehbarkeit aufweisen müsse. Wenn das gegeben sei, denke er jedoch, dass "die Ausgliederung [von Starlink] als Aktiengesellschaft sehr sinnvoll sein kann". Ein Starlink-IPO vor 2025 dürfte damit eher unwahrscheinlich sein. Analysten von CCS Insight prognostizieren aber, dass interessierte Anleger wohl nicht noch länger werden warten müssen.
Analyst: Starlink-IPO "absolut sinnvoll"
Das Marktforschungsinstitut CCS Insight veröffentlicht laut "CNBC" jedes Jahr einen Bericht mit Vorhersagen, die den Tech-Sektor betreffen. In ihrem 2022 vorgelegten Bericht prognostizieren die Analysten laut der Nachrichtenseite unter anderem, dass SpaceX den Satellitendienst abspalten und bis 2025 an die Börse bringen werde. Laut CCS Insight ist nämlich eine wichtige Voraussetzung für einen Börsengang des Unternehmensteils mittlerweile erfüllt: "Der Umsatz wird vorhersehbarer und [Starlink] gewinnt mehr und mehr Nutzer", heißt es in dem Bericht, der "CNBC" vorliegt. Die Satelliten-Tochter werde daher von SpaceX abgespalten, "um Kapital für die Erweiterung seiner Satellitenkonstellation zu beschaffen" und so der wachsenden Nachfrage besser gerecht zu werden".
Im Interview mit "CNBC" bekräftigte auch Ben Wood, der die Forschungsabteilung bei CCS Insight leitet, die Vorhersage. Ein Börsengang sei seiner Meinung nach "absolut sinnvoll", denn Starlink müsse in großem Stil investieren. Das IPO werde dazu beitragen, Investitionen in SpaceX sowie die internationale Expansion voranzutreiben und "Starlink zum führenden Anbieter für Satellitenbreitband zu machen", so Wood.
Starlink laut Experten entscheidend für Bewertung von SpaceX
Laut "Capital.com" liegt der Unternehmenswert von SpaceX aktuell bei rund 127 Milliarden US-Dollar, wobei Starlink hauptverantwortlich dafür sein soll, dass die Bewertung in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen ist - denn vor rund einem Jahr lag diese noch bei 100 Milliarden US-Dollar. In den nächsten Jahren könnte der Unternehmenswert von SpaceX dank Starlink sogar bis auf 200 Milliarden US-Dollar klettern, schreibt die Webseite. Bis es so weit ist, dürfte es jedoch noch etwas dauern. Laut einer Analyse der US-Investmentbank Morgan Stanley, die "Capital.com" vorliegt, werde Starlink bis 2030 noch rund 33 Milliarden US-Dollar verbrennen, bevor es 2031 einen positiven Cashflow erreiche und bis 2040 zu einem Unternehmen aufsteige, das 30 Milliarden US-Dollar an freiem Cashflow pro Jahr generiere.
Frisches Geld, das dem Unternehmen durch ein IPO zufließen würde, könnte der Mutterkonzern SpaceX also wohl bereits jetzt gut gebrauchen - nicht zuletzt auch, da Starlink laut Elon Musk aktuell rund 20 Millionen Dollar pro Monat aufgrund von "unbezahlten Dienstleistungen und Kosten" im Zusammenhang mit dem Internet für die Ukraine verliert. Der Milliardär drohte daher im Oktober auch mit einem Ende der Finanzierung des Satelliten-Internets für das kriegsgeplagte Land durch seine Firma, ruderte aber schon kurz darauf wieder zurück.
Redaktion finanzen.at
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