12.10.2023 10:36:38

APA ots news: FMA-Blackout-Assessment im Versicherungssektor 2023

Österreichs Versicherer sind selbst gut auf einen Blackout

vorbereitet, bieten aber kaum einschlägigen

Versicherungsschutz an.

Wien (APA-ots) - Österreichs Versicherungswirtschaft bereitet sich

bereits intensiv auf die Risiken vor, die ein möglicher "Blackout"

auf ihre Geschäfte mit sich bringt. Dies geht aus dem von der

österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA entwickelten und nun 2023

erstmals auf den Versicherungssektor angewandten "Blackout Maturity

Level Assessment" hervor. Wie beim ersten Assessment, das 2022 bei

Österreichs Pensionskassen durchgeführt wurde, fokussierte die

Erhebung und Analyse bei den Versicherungsunternehmen auf drei

Bereiche: "Vorbereitung", "Bewältigung & Reaktion" sowie

"Wiederanlaufen und Wiederherstellung". Zusätzlich wurden noch die

Maßnahmen zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Geschäftsgebarens

evaluiert und erhoben, inwieweit Versicherungsprodukte

Blackout-Schäden decken.

"In der komplexen, global vernetzten digitalen Welt kann ein

Stromausfall Haushalte und Unternehmen für längere Zeit lahmlegen.

Das gilt insbesondere auch für Finanzmärkte, ihre Infrastruktur sowie

all ihre Marktteilnehmer," so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und

Eduard Müller: "Dementsprechend wichtig ist es, dass sich alle, die

auf diesen Märkten und für diese Märkte tätig sind, strukturiert und

rechtzeitig auf die Bewältigung der damit einhergehenden Risiken

vorbereiten. Das von der FMA selbstentwickelte Risikoanalyse-Tool

ŽBlackout Maturity Level AssessmentŽ leistet hier wertvolle Hilfe,

zeigt Schwachstellen auf und misst Fortschritte."

Detaillierte Analyse der erforderlichen und der gesetzten

Maßnahmen

Die Analyse beruhte auf einer dreistufigen Skala des

Blackout-Assessments, bei der 3 den höchsten Reifegrad widerspiegelt.

Dementsprechend ist Österreichs Versicherungswirtschaft mit einer

Note von 2,5 bei "Vorbereitung", von 2,6 bei "Bewältigung &

Wiederherstellung sowie 2,3 bei "Wiederanlaufen & Wiederherstellung"

bereits gut aufgestellt. Beinahe jedes zweite Unternehmen (48%)

erfüllt in der Gesamtbeurteilung aller Kriterien die Vorgaben der

höchsten Anforderungsstufe, sechs Prozent befinden sich hingegen am

anderen Ende des Spektrums. Unter die Kategorie "Vorbereitung" fallen

Maßnahmen wie etwa die Etablierung einer ŽIKT-Business Continuity

PolicyŽ, Impact- und Risiko-Analysen, Notfallpläne, Notfallstab und

Testläufe. Unter "Bewältigung & Reaktion" fallen Maßnahmen wie klar

definierte Kriterien und Mechanismen zur Auslösung der Notfallpläne,

die Zugänglichkeit der Notfallpläne, Kommunikationsstrategien in der

Krise, Absicherung der Betriebsgebäude oder Notstromversorgung. Und

"Wiederanlaufen & Wiederherstellung" kennzeichnen Vorbereitungen für

einen Notbetrieb bis zur Rückkehr zu einer stabilen Funktionsweise

sowie Pläne und Maßnahmen zum konkreten Wiederanlaufen.

Das größte Verbesserungspotenzial haben die

Versicherungsunternehmen mit einer Einstufung von 1,9 in der neuen

Kategorie "Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Geschäftsgebarens"

(Business Conduct) im Fall eines Blackouts. Hierbei geht es um

Kriterien wie Information der Versicherungsnehmer im Vorfeld eines

Blackouts, Maßnahmen bei Prämienverzug infolge eines Blackouts, eine

verzögerte Schadensmeldung, die Erbringung von Leistungen im Fall des

Blackouts oder das Nachholen bzw. Priorisieren von Leistungen

unmittelbar nach einem Blackout.

Kaum Angebote zur Versicherung von Blackout-Risiken

Die Spezialerhebung zum Versicherungsschutz für Blackout-Schäden

hat ergeben, dass in etwa jede zweite Hausrats- sowie

Haushaltsversicherung heute bereits bestimmte Blackout -Schäden -

insbesondere Kühlgutversicherung - miteinschließt, wobei aber die

Deckungssummen relativ niedrig sind. Spezielle Versicherungsprodukte,

die weitere spezifische Schäden bzw. Assistenzleistungen (etwa

Betriebsunterbrechung, Rechtsschutz, ) aus einem Blackout abdecken,

sind aber derzeit nicht auf dem Markt und nach den Angaben der

Versicherungswirtschaft auch nicht in Planung. Die Abdeckung von

Blackout -Risiken bedarf hier individueller Vereinbarungen mit den

Versicherungsunternehmen.

Den FMA-Bericht "Blackout Assessment Versicherungssektor 2023"

finden Sie auf der Website der FMA unter dem Link:

https://www.fma.gv.at/versicherungen/offenlegung/lage-der-oesterr-ver

sicherungswirtschaft/

Rückfragehinweis:

Finanzmarktaufsicht

Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)

+43/(0)1/24959-6006 oder +43/(0)676/882 49 516

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***

OTS0070 2023-10-12/10:31

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